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15.01.2023 | 02:14 | Schafhaltung 

Schaffleischvermarkter wollen Exportmöglichkeiten für China

Berlin - Um Schafe beziehungsweise Lämmer ganzheitlich vermarkten zu können, soll sich die Politik für eine Öffnung des chinesischen Marktes für deutsche Schafinnereien einsetzen.

Schafhaltung
Innereien von Schafen haben in Deutschland kaum einen Markt - Exporte nach China könnten den Absatz ankurbeln - Schafverbände WDL und VDL suchen bei Politik Unterstützung für eine Marktöffnung - CDU-Politiker Färber und Meister besuchen Lammfleischvermarkter - Gimber wirbt für Schafhaltung auf Flächen von Photovoltaikanlagen. (c) proplanta
„Die ernährungsphysiologisch wertvollen Innereien gehen bislang leider in die Tiernahrung oder müssen kostenpflichtig entsorgt werden, anstatt sie auf dem bisher nicht geöffneten chinesischen Markt verkaufen zu können“, beklagte am Montag (9.1.) der Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung Deutsches Lammfleisch (WDL), Josef Baumann, bei einem Treffen mit CDU-Bundestagsabgeordneten.

Zusammen mit der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) hatte die WDL den Vorsitzenden des Bundestagsernährungsausschusses, Hermann Färber, und dessen Fraktionskollegen Dr. Michael Meister zu einem Austausch über die Situation im Schafsektor eingeladen, der beim Lammfleischverarbeitungs- und vermarktungsbetrieb Baumann in Viernheim stattfand.

Laut Baumann ist es aus ökologischen und ökonomischen Gründen nicht nachvollziehbar, wenn lediglich die wertvollen Teilstücke wie Rücken, Keule oder ähnliches vermarktet werden können, die Innereien aber kaum Absatz finden. In China sei dafür jedoch ein Markt vorhanden, auf dem Irland bereits seit Jahren aktiv sei.

Exporte dorthin seien eine wichtige aber bisher ungenutzte Chance für deutsche Lammfleischvermarkter. Dieser Markt biete sich ferner auch für die Schafe an, die aufgrund der geringen Schlachtausbeute kaum einen heimischen Absatz fänden, so Baumann. Zur Marktöffnung Chinas und anderer Länder bedürfe es dringend der Unterstützung durch die Bundesregierung.

Tierprämien eine Motivation



Der VDL-Vorsitzende Alfons Gimber begrüßte die Wiedereinführung der Tierprämie für Schafe und Ziegen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) als eine „wichtige Motivation“ für den Einstieg in oder die Fortsetzung beziehungsweise Modernisierung der Schafhaltung. Diese sei eine der natürlichsten Formen der Nahrungsmittelerzeugung durch Grünlandnutzung, oftmals in Verbindung mit Landschaftspflege- und Erosionsschutzmaßnahmen, die zudem zur Stärkung der Biodiversität maßgeblich beitrage.

Die Ausdehnung der alternativen Energiegewinnung über Photovoltaikanlagen, stellt laut Gimber eine weitere wichtige Einsatzmöglichkeit der Schafhaltung dar, weil für die von Schafherden beweideten Flächen eine ökologisch hervorragende Pflege sichergestellt werde.

Unterstützung zugesagt



Färber und sein Abgeordnetenkollege Meister zeigten sich beiden Verbänden zufolge beeindruckt von der höchst modernen Verarbeitung im Lammfleischbetrieb Baumann, die arbeits-, tierschutz- und lebensmittelrechtliche Aspekte berücksichtigt.

Beide CDU-Politiker stellten sich hinter die Forderungen von VDL und WDL und sprachen sich generell dafür aus, den deutschen Schafsektor als wichtige Säule der Landwirtschaft wie auch des ländlichen Raums zu unterstützen. Es sei wichtig, die Themen dieses Sektors zu kommunizieren, wozu die bevorstehende Internationale Grünen Woche (IGW) in Berlin eine gute Gelegenheit biete.
AgE
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