Aufgrund des Bestandsrückgangs und der vermarktungsfreundlichen Lage der Feiertage konnten die Schweine zwischen den Jahren und danach gut vermarktet werden. Das gilt auch für Deutschland, lediglich im Süden verzögerte sich wegen des zusätzlichen Feiertags Heilige Drei Könige die Ablieferung weniger Tiere.
Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) berichtete, dass ein nicht zu umfangreich ausfallendes Angebot schlachtreifer Schweine zu Jahresbeginn vollständig vermarktet werden konnte. Die Leitnotierung für Schlachtschweine der VEZG blieb am Mittwoch (4.1.) mit 2,00 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) unverändert.
Wie üblich, war die Schweinefleischnachfrage zu Jahresbeginn national wie auch im
Exportgeschäft verhalten. Für mehrere Teilstücke wurden im Verkauf Preisabschläge gemeldet. In einigen Ländern war der schwache
Fleischmarkt Grund für die Schlachtunternehmen, ihre Ankaufspreise für Schlachtschweine zu senken.
So gab der Basispreis bei
Danish Crown um umgerechnet 2,7 Cent auf 1,61 Euro/kg SG nach. Laut dem Unternehmen lief der Fleischverkauf am
EU-Binnenmarkt in sehr ruhigen Bahnen und der Absatz im Drittlandsexport war gering. Es gebe Anzeichen dafür, dass die Verbraucher in Japan und Südostasien beim Fleischeinkauf im Zuge der globalen Entwicklung ebenfalls vorsichtiger geworden seien.
Die Corona-Verwerfungen in China hätten auch negative Folgen für die Wirtschaftstätigkeit in Asien insgesamt. In den Niederlanden und Belgien sanken die
Schlachtschweinenotierungen aufgrund nachgebender Preise am Fleischmarkt zu Jahresbeginn ebenfalls um einige Cent. In Italien erzwangen die
Schlachtunternehmen aufgrund negativer Margen einen Rückgang der Leitnotierung um durchschnittlich 3 Cent/kg Lebendgewicht (LG); sie hatten mit verringerten Schlachtungen gedroht.
Französische Schlachtschweine teurer
Ganz anders sah die Lage in Frankreich aus. Dort legte die Notierung für Schlachtschweine am Marché du Porc Breton am Donnerstag (5.1.) im Vorwochenvergleich um beachtliche 5,7 Cent auf 1,878 Euro/kg SG zu. Hintergrund waren die im Januar traditionellen Verkaufsaktionen für
Schweinefleisch im Lebensmitteleinzelhandel. Der dafür benötigte Bedarf an Schlachttieren konnte aufgrund der im Vorjahresvergleich rückläufigen Produktion kaum gedeckt werden.
In der kommenden Woche wird zwar mit einer weiter guten Nachfrage am Lebendmarkt gerechnet, doch ist der Höhepunkt der Schlachtungen für die Sonderpromotion von Schweinefleisch vorüber. Ansonsten blieben die Schlachtschweinenotierungen stabil. In Österreich bestätigte der Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) das bereits seit Anfang Dezember bestehende Niveau von 2,09 Euro/kg SG.
In Spanien blieb die Notierung am Mercolleida die fünfte Woche in Folge mit 1,645 Euro/kg LG stabil. Trotz der Feiertage einschließlich des Dreikönigstages sei es zu keinen nennenswerten Überhängen am Lebendmarkt gekommen, berichtete die Notierungsstelle. Ihr zufolge drängt die Erzeugerseite angesichts einer nicht zu reichlichen Schlachtschweineangebotes auf einen baldigen Notierungsanstieg.
Fast stabiler EU-Preis zum Jahresschluss
Im gewogenen EU-Mittel hatten sich die
Schlachtschweinepreise in der Woche zum 1. Januar knapp behauptet. Nach Angaben der Kommission in Brüssel zahlten die Schlachtunternehmen in den meldenden Mitgliedstaaten für Tiere der Handelsklasse E im
Schnitt 203,64 Euro/100 kg SG; das waren 0,88 Euro oder 0,4 % weniger als eine Woche zuvor.
Im Vorjahresvergleich erlösten die EU-Mäster Ende Dezember 54,6 % mehr Geld für ihre Tiere. Für die Berichtswoche wurde der höchste Abschlag mit 2,3 % aus den Niederlanden gemeldet. Zudem gaben die Schlachtschweinepreise in Ungarn, Dänemark, Spanien, Slowenien und Rumänien zwischen 1,0 % und 1,7 % nach. Dem standen laut Kommission Zuschläge von 0,4 % bis 1,1 % in Deutschland, Frankreich, Finnland, Belgien und Österreich gegenüber.