Die rasanten Preissteigerungen für Butter und Milchprodukte im Einzelhandel um bis zu 50 Prozent seien bei den Erzeugern nur zu einem geringen Teil angekommen. Der Bundesverband Deutscher
Milchviehhalter (BDM) forderte einen Mindestpreis von 40 Cent pro Liter Milch für die Erzeuger, um kostendeckend produzieren zu können. Nach BDM-Angaben kamen 15 000 Teilnehmer zu der Großkundgebung auf dem Münchner Odeonsplatz. Die Polizei sprach von 10 000 Teilnehmern.
Die Milchbauern sollten sich zu Großliefergemeinschaften zusammenschließen, um die Preise gegenüber Molkereien und dem Einzelhandel mitbestimmen zu können, forderte der Verband. Der BDM-Vorsitzende Romuald Schaber verlangte außerdem die Beibehaltung der EU-Milchquoten, mit denen die Produktion begrenzt wird. Die EU-Milchquote soll 2015 auslaufen.
Zwar bekommen die Bauern für den Liter Milch seit einigen Wochen von den Molkereien mehr Geld. Dies werde jedoch durch die massiv gestiegenen Produktionskosten für Strom, Kraftstoff und Getreide wieder aufgebraucht, sagte der stellvertretende Verbandschef Walter Peters. Während sich die Molkereien und der Handel «die Taschen vollstopfen», müssten die Milchbauern «zuschauen und abwarten». Der
BDM vertritt nach eigenen Angaben knapp 29 000 Milchviehhalter in Deutschland.
Nach Angaben des Deutschen Bauernverbands (
DBV) haben die Molkereien ihre
Milchpreise um vier bis acht Cent pro Liter erhöht. Damit lägen die Milchpreise in der zweiten Jahreshälfte zwischen 33 und 36 Cent, teilweise bei mehr als 40 Cent. Vor einigen Monaten hatte der Milchpreis noch bei durchschnittlich 27 Cent gelegen. (dpa)