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21.03.2021 | 06:18 | Lebensmittelmarkt 

Tierische Produkte im Januar fast 13 Prozent billiger als im Vorjahr

Wiesbaden - Die jüngsten Preisaufschläge für Schlachtschweine sind in der amtlichen Statistik noch nicht angekommen.

Tierische Produkte
(c) proplanta
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag dieser Woche (15.3.) mitteilte, lagen die Preise für tierische Erzeugnisse in Deutschland im Januar 2021 im Mittel noch 12,6 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Damit schwächte sich der Rückgang im Vorjahresvergleich aber bereits etwas ab; im Dezember hatte dieser noch 15,5 % betragen.

Er kam laut den Wiesbadener Statistikern vor allem durch die sehr niedrigen Preise für Schlachtschweine zustande. Diese lagen im Berichtsmonat um 35,2 % unter dem Stand von Januar 2020; im Dezember hatte sich das Minus sogar auf 39,9 % belaufen.

Eine starke positive Preisentwicklung war Destatis zufolge dagegen für Schafe und Ziegen zu beobachten: Hier stiegen die Erzeugerpreise in den zwölf Monaten bis Januar 2021 insgesamt um durchschnittlich 22,7 %; im Dezember hatte der Aufschlag 18,7 % betragen. Der Preiszuwachs ist laut den Wiesbadener Statistikern auf das knappe Angebot - auch aufgrund fehlender Importe aus Großbritannien - zurückzuführen.

Im Gegensatz zu den tierischen Erzeugnissen lagen die Preise für pflanzliche Produkte im Januar 2021 deutlich über dem Vorjahresniveau, und zwar durchschnittlich um 5,5 %. Der Anstieg war vor allem auf den im Mittel um 17,9 % höheren Preis für Getreide zurückzuführen. Einen ähnlich starken Aufschlag gegenüber dem Vorjahresmonat hatte es für die Getreidepreise zuletzt im Februar 2019 gegeben.

Ein Auslöser hierfür könnten Destatis zufolge die Exportbeschränkungen Russlands sein. Zudem trage dazu eine erhöhte Nachfrage aus Importländern bei. Beim Gemüse betrug das mittlere Preisplus gegenüber dem Vorjahr 11,4 %. Ausschlaggebend hierfür war vor allem die Verteuerung von Salaten um 22,5 %. Noch höher fielen die Aufschläge beim Obst mit im Mittel 30,1 % aus, wobei sich Tafeläpfel um 14,2 % verteuerten. Maßgeblich waren den Statistikern zufolge frostbedingte Ernteausfälle.

Für Speisekartoffeln erlösten die Erzeuger dagegen gut die Hälfte weniger; sie waren um 51,9 % billiger als im Januar 2020. Dafür dürfte vor allem die fehlende Nachfrage der Gastronomie verantwortlich sein, so die Statistiker. Daneben könne auch die schlechte Qualität unter anderem durch die trockenen Bedingungen bei der Ernte eine Rolle spielen. Zudem finde kaum Ware den Weg in den Export.
AgE
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