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27.11.2015 | 12:54 | Langfristige Entwicklung 
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Trend am Milchmarkt bleibt trotz Zwischentief positiv

Augsburg - Die aktuelle Lage am Milchmarkt wird kurz- bis mittelfristig schwierig bleiben. Die langfristigen Aussichten seien jedoch positiv. Schon im Frühjahr 2016 bestehe die Möglichkeit, dass der Markt „drehe“ und eine neue Preis-Rally beginne.

Langfristiger Trend der Milchpreise
(c) proplanta
Schon im Frühjahr 2016 bestehe die Möglichkeit, dass der Markt „drehe“ und eine neue Preis-Rally beginne. Das berichtete Sönke Voss, Geschäftsführer Landwirtschaft/Rohstoffe beim Deutschen Milchkontor, der größten deutschen Molkereigenossenschaft, im Rahmen der Jahrestagung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) in Augsburg. Voss beleuchtete in seinem Vortrag in der Sitzung des DMK-Ausschusses Ökonomie und Markt die Entwicklung der Milchmärkte.

Nach dem Höhenflug der Milchpreise 2013/2014, der die Freigabe des Milchmarktes in eine quotenfreie Zeit als wenig problematisch erschienen ließ, sei mit dem Preistief im Sommer 2015 allenthalben Ernüchterung eingekehrt, berichtete Voss. Während des Preishochs 2013/2014 wurden Milcherzeuger in der Welt, Europa und Deutschland zu einer deutlichen Mehrproduktion angeregt.

Mit dem allmählichen Abschwächen der Nachfrage aus Asien und insbesondere China im ersten Halbjahr 2014 sowie dem russischen Importembargo für westliche Nahrungsmittel ab August 2014 hielt die Nachfrage dem Angebotsdruck nicht mehr stand. Das führte weltweit zu einem drastischen Preisverfall für Milcherzeugnisse bis in den Winter 2014/15.

Nach dem Ende der Quotenregelung stiegen die Milchmengen insgesamt leicht an. In der EU gebe es, so Voss, aber nur wenige Länder, die Ihre Produktion im zweiten Halbjahr 2015 deutlich gesteigert haben. Dazu gehören die Niederlande, Irland und Polen. Hohes Mengenwachstum erlebe auch die USA. Neuseeland sei aufgrund der geringen Milchauszahlungspreise derzeit ohne Mengenwachstum. Die Exportmengen entwickeln sich dennoch positiv.

Im August wurden rund 1,1 % mehr Milchprodukte von der EU exportiert, berichtete Voss. Die Mehrmenge resultiere aus den Steigerungen von Magermilchpulver, H-Milch und Kondensmilch. Die Exporte von Vollmilchpulver und Käse aus der EU sind von 2014 auf 2015 bedingt durch das russische Embargo und einer geringere Nachfrage aus China aber rückläufig.

Obwohl die aktuelle Lage schwierig sei, bleibe der langfristige Trend bei den EU-Milchpreisen seit der Liberalisierung der EU-Marktpolitik unverändert positiv, allerdings mit sehr großen Schwankungen, meinte Voss. Seiner Meinung nach bestehe in wichtigen Schwellen- und Entwicklungsländern, insbesondere in Asien, Afrika und Südamerika, Wachstumspotential für den Verbrauch von Milchprodukten durch das Bevölkerungswachstum und den noch geringen Pro-Kopf-Verbrauch von Milchprodukten.
DMK
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Kommentare 
Kutusow schrieb am 27.11.2015 14:12 Uhrzustimmen(210) widersprechen(163)
Also das ist jetzt nach 2007/08 wohl das dritte Mal, dass goldene Zeiten für die Milch nach einer schweren Krise prognostiziert werden! Diesen Prognosen folgt allerdings jedesmal die nüchterne Realität und die sieht völlig anders aus! Rechnet man Preishoch und Preistief zusammen, so ergibt sich wieder nur ein Preis, der eine ähnlich dürre Marge ausweist, wie seit Jahr und Tag üblich! Na gut, aus der Sicht des Verarbeiters sieht das deutlich freundlicher aus, als auf der Erzeugerseite, denn der Verarbeiter reicht die schlechten Preise einfach nach unten durch! Die goldenen Zeiten wird es auch künftig in der Milchproduktion nicht geben, da ein hoher Preis sofort die Produktion beflügelt und schon fällt der Milchpreis wieder ins Uferlose!
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