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23.10.2022 | 05:18 | Getreideausfuhren 

Ukrainische Agrarexporte wieder auf Vorkriegsniveau

Luxemburg - Nach den Angaben von EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski liegen die aktuellen Agrarexporte der Ukraine wieder auf einem vergleichbaren Niveau wie vor Beginn des russischen Angriffskrieges.

Getreideausfuhren
Seit Mai 2022 mehr als 12,5 Millionen Tonnen Getreide sowie Ölsaaten und Ölsaatenprodukte über die EU-Solidaritätskorridore ausgeführt. (c) proplanta
Wie der Pole auf dem EU-Agrarrat am Montag (17.10.) in Luxemburg erklärte, ist dieser Erfolg zum Teil auf das Istanbuler Abkommen zur Verschiffung über die Schwarzmeerhäfen sowie auf die EU-Solidaritätskorridore zurückzuführen.

Gemäß dem Brüsseler Agrarchef wurden seit Mai 2022 insgesamt mehr als 12,5 Mio t an Getreide, Ölsaaten und Ölsaatenprodukte aus der Ukraine über den europäischen Landweg exportiert. Zudem seien die Solidaritätskorridore nicht vom Willen des russischen Präsidenten Wladimir Putin abhängig, und damit deutlich verlässlicher. Nach wie vor sei leider unklar, welche Zukunft der Transport des ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer habe.

Ein Stopp des Abkommens würde dramatische Auswirkungen haben, so die Warnung des EU-Agrarkommissars. Unklar sei aber auch, ob die Landwirtinnen und Landwirte in der Ukraine weiterhin in der Lage sein werden, Lebensmittel in hinreichendem Maße zu produzieren. Viel hänge hier vom Verlauf des Krieges und den Entwicklungen in den kommenden Monaten ab. Daher rief der Agrarkommissar die Landwirtschaftsminister der Mitgliedstaaten auf, sich auch weiterhin mit der Ukraine solidarisch zu zeigen.

Finnland als Positivbeispiel

Wojciechowski räumte ein, dass dies angesichts der drastischen Anstiege der Energiepreise teilweise mit großen Herausforderungen verbunden sei. In diesem Zusammenhang kündigte der Agrarkommissar erneut die Vorstellung einer Mitteilung zur Versorgung mit Düngemitteln am 9. November an. Laut dem Polen soll darin unter anderem dargelegt werden, wie den Düngemittelherstellern und auch den Landwirten bei der Bewältigung der aktuellen Situation unter die Arme gegriffen werden kann.

Zugleich werde erörtert, wie längerfristig der Düngemitteleisatz ohne Risiken für die Ernährungssicherheit reduziert werden könne. Als Positivbeispiel nannte der Kommissar hier Finnland. Der Mitgliedstaat habe es im vergangenen Jahrzehnt geschafft, den Düngereinsatz um ein Viertel zu senken und gleichzeitig jedoch ein Viertel mehr Ertrag erzielt.

Ein weiterer Fokus der Mitteilung wird Wojciechowski zufolge auf den externen Auswirkungen der Düngemittelknappheit liegen, beispielsweise auf die Ernährungssicherheit in Afrika. Es sei entscheidend, die Abhängigkeiten von Lieferanten aus Drittstaaten zu reduzieren und zu diversifizieren.
AgE
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