Nach Ansicht von Experten ist dabei eine Größenordnung von mindestens 1 Mio t zu erwarten, wie die Zentrale Markt- und
Preisberichtstelle (ZMP), Bonn, mitteilt. Der Grund dafür sind die erntebedingt erneut großen Überschüsse bei diesem Futtergetreide. Das mitteleuropäische Land verfügt bereits über die höchsten Interventionsbestände an Getreide innerhalb der EU. Daran hat Mais den größten Anteil.
Das Aufkommen der jüngsten ungarischen
Maisernte wird laut Schätzungen voraussichtlich bei 8,3 Mio t liegen. Damit würde die Rekordmenge des Vorjahres von 9 Mio t zwar nicht wieder erreicht. Aber auch die kleinere Ernte übersteigt die Aufnahmefähigkeit des dortigen Marktes, die Prognosen zufolge kaum mehr als 3 Mio bis 3,5 Mio t betragen dürfte.
Gleichzeitig ist allerdings der EU-Binnenmarkt im laufenden Wirtschaftsjahr für Maisüberschüsse viel aufnahmefähiger als vor Jahresfrist. Dies ist auf die insgesamt kleinere
Getreideernte 2006 und eine in Teilbereichen höhere Nachfrage zurückzuführen. Vor allem südeuropäische Länder sind wieder auf umfangreiche Zufuhren angewiesen. Aber auch Deutschland bezieht viel Mais aus Ungarn, im vergangenen Wirtschaftsjahr 383.000 t. Damit nehmen die ungarischen Maislieferungen in der Importstatistik die zweite Stelle hinter der Ware aus Frankreich ein.
Weizen ist in Ungarn hinter Mais nur zweitrangig. Die Ernte 2006 brachte knapp 4,4 Mio t Weizen ein. Damit fiel sie um ein Siebentel kleiner aus als die Erntemenge von 2005. Da die aktuellen
Weizenpreise auf Großhandels-ebene um rund 37 EUR/t über dem EU-Stützungsniveau liegen, spielt die Weizenintervention in Ungarn in diesem Jahr keine Rolle. DJG/12/jc/sru/29.1.2007
Dow Jones Newswires
January 29, 2007 11:33 ET (16:33 GMT)
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