Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.05.2023 | 16:45 | Zuckermarkt 

USDA rechnet mit deutlich größerer Zuckerproduktion weltweit

Washington - Auf dem globalen Zuckermarkt zeichnet sich für die kommende Saison eine größere Produktionsmenge ab.

Zuckerproduktion
(c) proplanta
Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) rechnet in seinem aktuellen Bericht für das Vermarktungsjahr 2023/24 mit einer Erzeugung von 187,88 Mio. t Zentrifugalzucker in Rohwert; das wären 10,60 Mio. t oder 6 % mehr als im Vorjahr. Zudem gehen die Washingtoner Fachleute auch von einem Verbrauchsrekord aus, so dass die Lagerbestände zum dritten Mal in Folge abgebaut werden dürften. Außerdem werden nach ihrer Prognose die Zuckerexporte deutlich größer ausfallen als 2022/23.

Im Einzelnen sagt das US-Agrarressort für das Zuckeraufkommen in Brasilien einen Zuwachs um 4,0 Mio. t auf den Rekord von 42,01 Mio. t voraus, da dort aufgrund günstiger Witterungsbedingungen und größerer Anbauflächen mehr Zuckerrohr geerntet werden dürfte. Die attraktiven Zuckerpreise hätten die brasilianischen Landwirte ermutigt, den Anbau von Zuckerrohr zu Lasten von Getreide auszuweiten. Zudem erwarten die Washingtoner Experten, dass dort die Ethanolerzeugung aufgrund der niedrigeren Erdölpreise zugunsten von Zucker eingeschränkt wird. Brasilien ist der größte Zuckerproduzent und -exporteur der Welt.

Die Zuckererzeugung 2023/24 in der Europäischen Union veranschlagen die US-Beamten auf 15,48 Mio. t; das wären 576.000 t mehr als das Aufkommen im aktuellen Vermarktungsjahr. Die Zuckerrübenerträge der Ernte 2022 hätten unter Trockenheit gelitten. Anbauausweitungen in Polen, Spanien, Rumänien, der Slowakei und Ungarn würden voraussichtlich die Einschränkung des Rübenareals in Frankreich mehr als ausgleichen. Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), wonach eine Notfallgenehmigung von Neonikotinoiden für den Einsatz in Zuckerrüben nicht zulässig sei, habe viele französische Landwirte veranlasst, andere Kulturen anzubauen.

Der globale Zuckerverbrauch wird 2023/24 nach Einschätzung des US-Ministeriums im Vorjahresvergleich um 4,04 Mio. t oder 2,3 % auf das Rekordniveau von 180,50 Mio. t steigen. Ausschlaggebend hierfür sei das Nachfragewachstum in Ländern wie Indien und Pakistan. Das globale Exportangebot dürfte in der kommenden Vermarktungssaison laut USDA um 6,01 Mio. t auf 72,10 Mio. t Zucker ausgeweitet werden. Dabei würden höhere Exporte Brasiliens, Indiens und Thailands die wahrscheinlich rückläufigen Ausfuhren Pakistans überkompensieren.

Unter dem Strich sehen die Washingtoner Marktexperten die Zuckerbestände im Verlauf der Saison 2023/24 sinken, und zwar von 39,47 Mio. t zu Beginn auf 33,46 Mio. t zum Abschluss. Für die EU wird allerdings entgegen dem Gesamttrend mit einer Aufstockung der Bestandsmenge um 70.000 t auf 1,44 Mio. t Zucker gerechnet.
AgE/kk
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Zu wenig Tempo für weniger Zucker

 Weißzuckerfuture schmiert ab

 Südzucker verzeichnet deutlichen Ergebnisrückgang

 Internationale Agrarpreise erholen sich unterm Strich leicht

 Londoner Terminbörse: Zuckerfuture auf Erholungskurs

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken