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06.02.2010 | 16:03 | Kakaoproduktion  

Weltkakaostiftung gibt Start des Programms "Lebensgrundlage Kakao" in Côte d’Ivoire bekannt

Abidjan - In einer Veranstaltung in Abidjan gab die Weltkakaostiftung letzte Woche den Start des Programms „Lebensgrundlage Kakao“ (Cocoa-Livelihood-Programms, CLP) in Côte d’Ivoire bekannt.

Weltkakaostiftung gibt Start des Programms Lebensgrundlage Kakao in Côte d’Ivoire bekannt
Das erstmals im Februar 2009 angekündigte Programm wird von der Bill & Melinda Gates Stiftung und 14 Unternehmen der Schokoladenindustrie finanziert. Es soll die Lebensverhältnisse von 75.000 ivorischen Kakao-Bauern bis 2014 beträchtlich verbessern.

„Kakao ist ein entscheidender Bestandteil unserer Wirtschaft und bildet ein wichtiges Element im Leben so vieler Menschen in Côte d‘Ivoire. Dieses Programm bietet uns eine großartige Chance, mit dem privaten Sektor, mit der Bill & Melinda Gates Stiftung, unseren Kollegen in anderen Kakao produzierenden Ländern und mit der Weltkakaostiftung zusammenzuwirken, um die Lebensverhältnisse der kleinen Kakao-Bauern von Côte d‘Ivoire zu verbessern,” sagte Gilbert Anoh N’guessan, der Präsident des Kaffee und Kakao Komitees der Republik Côte d’Ivoire.

Die Aktivitäten in Côte d‘Ivoire sind Bestandteil eines fünf Länder-Programms, das auf 200.000 Kakao anbauende Haushalte in Côte d‘Ivoire, Ghana, Nigeria, Kamerun und Liberia ausgerichtet ist. Die Maßnahmen in Côte d’Ivoire werden sich auf die fachliche Unterstützung der Bauernorganisationen, die Verbesserung der Produktion und der Produktqualität auf Betriebsebene, die Vermittlung von betriebswirtschaftlichen Fertigkeiten, die Förderung der Einkommensdiversifizierung und den verbesserten Zugang zu Betriebsmitteln und unterstützenden Dienstleistungen konzentrieren. Das Programm soll in sieben ivorischen Distrikten durchgeführt werden: Dalo, Divo, Issia, Abengourou, San Pedro, Soubre und Duekoue.

„Sollen echte Fortschritte im Kampf gegen Hunger und Armut erreicht werden, muss bei den Kleinbauern angesetzt werden”, erklärte Richard Rogers, der Programmleiter bei der Bill & Melinda Gates Stiftung. „Die Stärkung der Bauernorganisationen und die Verbesserung der Fachkenntnisse der Bauern und ihrer Produktivität sowie der Qualität der Kakaoproduktion können dazu beitragen, dass diese Kleinbauern ihre Ernteerträge und Einkommen steigern und auf diese Weise ihre Lebensverhältnisse verbessern.“

Das CLP kündigte für dieses Jahr eine Zuwendung der Weltkakaostiftung für das Nationale Agrarforschungsinstitut der Côte d’Ivoire an. Diese Einrichtung soll einen innovativen Ansatz bei der Schulung von Bauern entwickeln, damit diese ihre Kakaoplantagen sanieren: Über diesen Ansatz sollen die Bauern lernen, die Ertragsfähigkeit jedes einzelnen Kakaobaumes zu beurteilen, weniger produktive Bäume zu behandeln und, wo erforderlich, Bäume zu ersetzen.

„Das Konzept ’Wissenschaft in die Praxis’ ist ein wichtiger Bestandteil des Programms der Weltkakaostiftung. Diese Zuschüsse sollen die Forschung entsprechend den lokalen Erfordernissen vor Ort sowie die Verbreitung von Wissen unterstützen. Davon sollen insbesondere Bäuerinnen profitieren. Die Stärkung dieser Bindungen zwischen den Bauern und ihren nationalen Forschungseinrichtungen ist entscheidend für die Nachhaltigkeit unserer Anstrengungen”, sagte Mbalo Ndiaye, der Programmdirektor des CLP bei der Weltkakaostiftung.

Das CLP wird von der Weltkakaostiftung geleitet. Umgesetzt wird es von einem Konsortium aus fünf Organisationen, Agribusiness Services International (ASI), einer ACDI/VOCA-Tochter, Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH, Internationales Institut für Tropische Landwirtschaft (IITA)/Nachhaltiges Baumfruchtprogramm (STCP), SOCODEVI und TechnoServe umgesetzt. Die Programmfinanzierung erfolgt durch die Bill & Melinda Gates Stiftung und den privaten Sektor, das heißt, durch bedeutende Markenerzeuger wie The Hershey Company, Kraft Foods and Mars Incorporated; den Kakaoverarbeitern Archer Daniels Midland Company, Barry Callebaut, Blommer Chocolate Company und Cargill sowie von den Lieferkettenmanagern und verwandten Branchen wie Armajaro, Guittard Chocolate Company, Ecom-Agrocacao, Noble Resources S.A., Olam International Ltd., Starbucks Coffee Company und Transmar Commodity Group Ltd. Weitere Unterstützung erhält es durch das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die Regierungen der fünf beteiligten afrikanischen Länder sind im Lenkungsausschuss vertreten.


Zur Weltkakaostiftung

Die im Jahr 2000 gegründete Weltkakaostiftung nimmt eine Führungsrolle bei der Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung und beim Umweltschutz in weltweit 15 Kakaoproduktionsländern wahr. Mit fast 70 Mitgliedsunternehmen aus Nord-, Mittel- und Südamerika, Europa, Asien und Afrika unterstützt die Stiftung aktiv eine Reihe von Programmen auf Betriebsebene mit dem Ziel, durch Anwendung von Verfahren nachhaltiger Landwirtschaft die Lebensqualität für Millionen von Kleinbauern zu verbessern, die diese einzigartige Nutzpflanze kultivieren. Zu weiteren Informationen über die Weltkakaostiftung wird verwiesen auf: www.worldcocoafoundation.org (gtz)
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