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01.10.2021 | 06:42 | Brexit-Folgen 
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Wieviel kostet der Brexit britische Fischer?

London - Der Brexit kostet die britischen Fischer einer Branchenstudie zufolge bis 2026 rund 300 Millionen Pfund (knapp 350 Mio Euro) Einbußen.

Fischerei
Studie: Brexit kostet britische Fischer 300 Millionen Pfund. (c) Otto Durst - fotolia
Wenn die britische Regierung nicht in Verhandlungen mit internationalen Partnern mehr Rechte heraushandele, seien Verluste von 64 Millionen Pfund pro Jahr zu erwarten, teilte der Verbund der britischen Fischereiorganisationen (NFFO) am Donnerstag mit. Dies stehe in starker Diskrepanz zur Ankündigung der Regierung, dass die Branche bis 2026 dank des Brexits 148 Millionen Pfund mehr einnehmen werde.

Fischerei war eines der emotionalsten Themen bei den Brexit-Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU. Bis zuletzt stritten beide Seiten um eine Quotenregelung, mit der EU-Fischer weiterhin in britischen Gewässern fischen könnten. Wegen des Versprechens, dass Großbritannien nach einem EU-Austritt die Kontrolle über seine Gewässer zurück erlangen werde, hatten viele Fischer für den Brexit geworben und gestimmt.

Ein Dreivierteljahr nach dem endgültigen Austritt aus der EU zeigte sich die Branche nun desillusioniert. «Die beste Gelegenheit seit einer Generation, die Fischereiindustrie des Vereinigten Königreichs wiederzubeleben und unsere Küstengemeinden zu unterstützen, wurde vertan», sagte NFFO-Chef Barrie Deas.

Kritik gab es auch an der Quotenregelung. Zwar habe Großbritannien auf dem Papier hier zugelegt, hieß es in der Studie. Allerdings handle es sich dabei vor allem um Fische, die aus verschiedenen Gründen gar nicht gefischt würden. Fehlende Abkommen mit Norwegen sowie den Färöer-Insel und Grönland, die beide zu Dänemark gehören, hätten zudem die Fangmöglichkeiten für große Teile der britischen Flotte reduziert, hieß es.
dpa
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Kommentare 
A. Fischer schrieb am 01.10.2021 09:38 Uhrzustimmen(2) widersprechen(7)
Manchmal gibt es scheinbar Probleme, die eigentlich keine sind.

"180000 Menschen sind in der gesamten EU in der Fischerei beschäftigt.
Und der Anteil der Fischerei am BIP (britisches Bruttoinlandsprodukt) beträgt grade mal 0,1 Prozent.
...
Ein kleiner Punkt in einem großen Brexit Vertragswerk, aber wie die Geschichte zeigt, sind es oft die kleinen Punkte, die Großes scheitern lassen.
Und so waren genau diese Fischereirechte schon beim EU Beitritt Großbritanniens 1973 ein Streitpunkt."

Und wenn demnächst die Franzosen klagen, der Anteil am BIP ist noch wesentlich kleiner, so um 0,04%"
Aus und mehr:
https://www.srf.ch/news/international/fischerei-streit-in-jersey-kein-franko-britisches-problem-sondern-ein-brexit-eu-problem

Manche Berufsgruppen darf man aber auch nicht unterschätzen!
"Der Heringskrieg war ein Konflikt im Jahr 1570 zwischen Stadt und Land im Kanton Luzern.Der Name „Heringskrieg“ entstand, weil sich der Konflikt zur Fastenzeit (Heringszeit) zutrug"
"3. November 1918
Aufstand der Matrosen war Geburtsstunde der Weimarer Republik
Vor 100 Jahren entzündete sich beim Kieler Matrosenaufstand der Widerstand gegen den Krieg und das Kaiserreich.
Er führte zum Ende der Monarchie.
...
Aus dem Kieler Matrosenaufstand – auf den ersten Blick eine auf Norddeutschland begrenzte Meuterei innerhalb der Marine – sollte die Novemberrevolution werden. Schon der Matrosenaufstand war eine Erhebung von zehntausenden, letztendlich hunderttausenden Militärangehörigen von Heer und Marine – nicht nur von gewöhnlichen Matrosen, sondern auch von Unteroffizieren und einzelnen Offizieren. Dieser Aufstand spielte sich nicht nur in Kiel und Norddeutschland ab, sondern breitete sich in weniger als einer Woche über ganz Deutschland aus.
In jeder Stadt, von den deutsch besetzten dänischen Gebieten im Norden bis hin ins tiefste Bayern, erhoben sich die Militärgarnisonen und schlossen sich der Revolution an."
Aus:
https://www.tagesspiegel.de/wissen/3-november-1918-aufstand-der-matrosen-war-geburtsstunde-der-weimarer-republik/23256832.html
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