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27.07.2012 | 20:01 | Tierhaltung 

Tiere mögen Hitze und Gewitter nicht

Nürnberg - Luftig bekleidet und gut gelaunt spaziert eine Frau durch das Nürnberger Stadtzentrum: Endlich ist Sommer, endlich bleiben die Nächte warm und die Tage heiß.

Abkühlung
(c) proplanta
«Na komm schon», ruft sie ihrem Hund zu - ein schwarz behaartes Wesen, das langsam und traurig mit hängender Zunge dahintrottet.

Viele Menschen freuen sich über die Sommerhitze, doch Haustiere leiden teils erheblich. Und auch der für zum Wochenende angekündigte Wetterumschwung bedeutet für manche Tiere puren Stress.

In den vergangenen letzten Tagen herrschte in manchen Tierkliniken Hochbetrieb. Vor allem Hunde und Katzen, die ein schwaches Herz haben, sind bei Temperaturen um die 30 Grad Celsius gefährdet, warnt der Deutsche Tierschutzbund.

Hund, Katze, Meerschweinchen, Hamster und Co können nicht schwitzen - sie regulierten ihre Körpertemperatur durch Trinken und Hecheln.

Unverantwortlich sei es, Tiere alleine im Auto sitzen zu lassen. Bei direkter Sonneneinstrahlung stiegen die Temperaturen dort schnell auf über 50 Grad - eine Todesfalle.

«Tiere müssen der Hitze ausweichen können», sagt Anna-Caroline Wöhr, die am Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung der Münchener Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) lehrt. Außerdem müsse immer genügend Trinkwasser für sie da sein.

Auch Nutztiere wie Schweine, Hühner und Rinder sollten im Hochsommer besonders beobachtet werden, wie ein Fall aus Taschendorf bei Nürnberg zeigt. Unbekannte hatten Anfang Juli die Klimaanlage in einem Mastbetrieb ausgestellt - 100 Schweine verendeten qualvoll.

Doch der fürs Wochenende angekündigte Wetterumschwung mit Unwettern, Blitz und Donner wird so manchen Vierbeiner aus der Fassung bringen.

«Gewitter bedeuten für Katzen und Hunde in jedem Fall enormen Stress. Sie spüren die Luftdruckveränderungen und können das Grollen nicht zuordnen», erklärt die Münchener Tierärztin Wöhr. Da helfe nur, den Hund zu beruhigen und ihn anschließend zu belohnen.

Der Fürther Hundepsychologe Reinhold Mörtel dagegen empfiehlt, das Angstverhalten zu ignorieren und das Tier lieber zu beschäftigen, beispielsweise mit Suchspielen.

Keine Probleme haben hingegen die Bewohner des Nürnberger Tiergartens. «Wir haben einen großen Baumbestand», sagt Sprecherin Nicola Mögel. Die Eisbären würden sich im Wasser abkühlen.

Auch die anderen Tiere hätten genügend Möglichkeiten, der Sonne zu entgehen oder genug zu trinken. Bei Gewittern könnten sie sich gut zurückziehen. (dpa)
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