Nach den Meldungen der Betriebsberichterstatter des Statistischen Landesamtes von Mitte/Ende April ist die Anbaufläche von Sommergerste gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent auf 59.200 Hektar (ha) rückläufig. Bereits im Vorjahr war die Anbaufläche um 17 Prozent zurückgenommen worden. Als Grund wird insbesondere die fortgesetzt ungünstige Erlössituation in der Verwendung als
Braugerste angeführt. Nutznießer unter den Sommerungen sind Sommerweizen (einschließlich Durum; 7.100 ha), der gegenüber 2009 um die Hälfte ausgedehnt wurde sowie
Silomais (+12 Prozent; 105.000 ha). Silomais, der früher fast ausschließlich als Futtermittel in der Rinderhaltung diente, erlebt heute als Substrat in der Biogasproduktion seine Renaissance.
Die wichtigsten Wintergetreidearten Winterweizen (+5 Prozent; 244.600 ha) und
Wintergerste (-4 Prozent; 103.000 ha) konnten ihre herausragenden Stellungen behaupten.
Winterraps, die wichtigste Ölfrucht im Land, hat in der Gunst der Landwirte verloren: die Sachverständigen veranschlagen den Rückgang auf 5 bis 6 Prozent und rechnen mit einer Anbaufläche von 71.400 ha.
Die obigen Angaben müssen aufgrund der vergleichsweise begrenzten Zahl an Berichterstattern noch als vorläufige Anbautendenzen angesehen werden. Auf breiter statistischer Basis abgesicherte Daten über den tatsächlichen Anbau auf dem
Ackerland liefert die
Bodennutzungshaupterhebung 2008, deren erste Ergebnisse voraussichtlich Ende Juli vorliegen werden. Bedingt durch den lang anhaltenden Winter wiesen die Kulturen Mitte April noch Wachstumsrückstände auf. Trotz der langen Frostperiode, die nahezu zwei Monate von einer geschlossenen Schneedecke begleitet wurde, waren aber kaum Flächen der überwinternden Getreidearten und von Raps von
Auswinterung betroffen und mussten neu bestellt werden. (stala)