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17.05.2010 | 07:05 | Agrarstatistik 

Anbauflächen für die Ernte 2010 in Sachsen-Anhalt

Halle (Saale) - Wie das Statistische Landesamt mitteilt, liegt die Anbaufläche von Getreide zur Körnergewinnung unter dem Vorjahresumfang.

Anbauflächen für die Ernte 2010 in Sachsen-Anhalt
Der Anbau von Getreide insgesamt wurde im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent auf 568.800 Hektar verringert, während sich die Anbaufläche von Winterraps mit einer leichten Ausweitung um 1,7 Prozent auf knapp 172.500 Hektar weiterhin auf hohem Niveau befindet. Nur 2007 wurde mit 181.290 Hektar mehr Raps angebaut. Die Praktiker schätzen den derzeitigen Zustand der Feldkulturen als überwiegend gut ein.

Nach der Erhebung über die Herbst- und Frühjahrsaussaaten im April 2010 hat sich herausgestellt, dass die Anbaufläche für Körnergewinnung sowohl bei Wintergetreidearten als auch bei Sommergetreidearten zurückgegangen ist. Nach den Meldungen aus der Ernte- und Betriebsberichtserstattung wächst derzeit auf fast 539.000 Hektar Ackerland Wintergetreide zur Körnergewinnung, das sind 3 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Fläche von Winterweizen, als bedeutendsten Winterkultur auf dem Ackerland, mit zirka 339.000 Hektar ähnelt der Vorjahreserntefläche mit 336.561 Hektar. Dagegen ging der Anbau von Wintergerste, der zweitgrößten Getreideanbauart im Land, gegenüber dem Vorjahr mit 109.919 Hektar drastisch um 10 Prozent zurück, so dass zur Ernte 2010 nur 99.000 Hektar anstehen. Noch deutlichere Flächenrückgänge gegenüber dem Vorjahr sind mit minus 11 Prozent beim Roggen zu verzeichnen, der nun auf einer Fläche von 79.200 Hektar überwintert hat. Bei dieser Getreideart wurde in den letzten drei Jahren eine Ausweitung der Anbaufläche beobachtet. Der Anbau von Triticale hat mit 3 Prozent von 20.987 Hektar auf 21.600 Hektar zugelegt.

Die Einschränkung der Getreidefläche zu Gunsten von Ölfrüchten und Futter- sowie Energiepflanzen spiegelt sich in der Flächenzunahme gegenüber dem Vorjahr bei Winterraps und Silomais sowie Getreide zur Ganzpflanzenernte wider. Der Winterraps wächst in diesem Jahr auf knapp 172.500 Hektar. Der Höchststand des Jahres 2007 mit 181.290 Hektar konnte nicht erreicht werden. Die Silomaisanbaufläche ist gegenüber dem Vorjahr um mehr als ein Viertel oder über 20.000 Hektar auf knapp 99.700 Hektar gestiegen. Das wäre die größte Anbaufläche von Silomais seit 1991.

Der Anteil von Sommergetreide beträgt nur 5 Prozent (2009 = 4 Prozent) an der Gesamtgetreidefläche. Der Anbau wurde gegenüber dem Vorjahr um fast ein Viertel ausgedehnt. Der Flächenrückgang von Sommergerste setzt sich fort und hat mit 10.000 Hektar den tiefsten Stand erreicht.

Die Aussaat von Zuckerrüben erfolgte in diesem Jahr auf nur 45.000 Hektar, das sind 3 Prozent weniger gegenüber dem Vorjahr und im Vergleich der letzten sechs Jahre. Bei Kartoffeln ist mit 13.300 Hektar eine geringe Anbauausweitung gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozent zu verzeichnen.

Getreide und Raps sind gut überwintert und haben sich der Jahreszeit entsprechend entwickelt. Auswinterungsschäden sind nur in geringem Umfang aufgetreten. Spät gedrillter Winterweizen wies im April eine verringerte Bestockung auf. Die Witterung im April war recht trocken und kalt, Pflanzenschäden wurden nicht berichtet. Einige Flächen weisen Schäden durch Vernässungen auf. Die Frühjahrsarbeiten sind demnach im Wesentlichen abgeschlossen. Die Rapsblüte begann Ende April.

Die obigen Ergebnisse müssen aufgrund der vergleichsweise begrenzten Zahl an Berichterstattern noch als vorläufige Ergebnisse angesehen werden. Abgesicherte Daten über den tatsächlichen Anbau auf dem Ackerland liefert die Landwirtschaftszählung 2010, deren erste repräsentative Ergebnisse Ende Juli vorliegen werden. (stala)
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