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18.02.2010 | 01:35 | Biolandbau  

35 Millionen Hektar Biolandwirtschaftsfläche weltweit

Frick / Bonn / Nürnberg - Die neuesten Zahlen zum Biolandbau weltweit werden am Freitag, 19. Februar um 10.00 Uhr an der BioFach, der Weltleitmesse für Bioprodukte vorgestellt (Messezentrum Nürnberg, Raum St. Petersburg).

Heuernte
(c) proplanta
Weltweit werden 35 Millionen Hektar der landwirtschaftlichen Nutzfläche ökologisch bewirtschaftet (Stand Ende 2008). „Im Vergleich zu 2007 verzeichnen wir fast drei Millionen Hektar mehr Biofläche“ berichtet FiBL-Mitarbeiterin Helga Willer. Die größten Zuwächse gab es in Lateinamerika und in Europa. Fast 1,4 Millionen Produzenten wirtschaften biologisch, die meisten in Entwicklungsländern.

„Das sind gute Nachrichten“, sagt IFOAM-Direktor Markus Arbenz. „Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage besteht weiterhin eine wachsende Nachfrage nach Bioprodukten.“ Und was das Wachstum des Biolandbaus in den Ländern des Südens angeht, ergänzt er: „Wir freuen uns insbesondere, dass immer mehr Betriebe aus den Ländern des Südens auf Bio umstellen. In den vergangenen Jahren haben wir immer wieder gesehen, dass die Umstellung auf biologischen Landbau zur Ernährungssicherung, zum Klimaschutz und zum Erhalt der Biodiversität beiträgt.“

Der größte Teil der globalen Biolandwirtschaftsfläche liegt in Ozeanien (34,7 Prozent), gefolgt von Europa (23,4 Prozent) und Lateinamerika (23,0 Prozent). Australien ist das das Land mit der größten Biofläche (12 Millionen Hektar), gefolgt von Argentinien (4 Millionen Hektar) und China (1,9 Millionen Hektar). Der globale Markt für Bioprodukte wird vom Marktforschungsunternehmen Organic Monitor für das Jahr 2008 mit über 50 Milliarden US-Dollar beziffert, wobei der größte Anteil der Bioprodukte in Europa und Nordamerika umgesetzt wird.

Diese neuen Zahlen für das Jahr 2008 gehen aus der Studie „The World of Organic Agriculture – Statistics and Emerging Trends 2010“ hervor, die soeben erschienen ist, herausgegeben vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und der Internationalen Vereinigung Ökologischer Landbaubewegungen (IFOAM).

Alexander Kasterine vom Internationalen Handelszentrum ITC in Genf ergänzt: „Es ist wichtig, dass Politiker in Entwicklungsländern wissen, wie groß die Bioproduktion in ihren Ländern ist, wie viele Bioproduzenten es gibt und welche Herausforderungen und Entwicklungspotenziale bestehen. Diese Informationen sind oft nur schwer zugänglich, aber sie sind überaus wichtig für die Unterstützung der Entwicklung des Biosektors.“ „The World of Organic Agriculture“ biete dazu eine unverzichtbare Hilfestellung.

Die Daten zum Biolandbau weltweit werden zum elften Mal an der BioFach präsentiert. Die Studie „The World of Organic Agriculture“ enthält Übersichtskapitel zum ökologischen Landbau weltweit, aktuelle Berichte zur Situation und über Entwicklungstendenzen in den Kontinenten, Hintergrundinformationen zu Gesetzgebungen, zu Entwicklungszusammenarbeit und Biolandbau sowie einzelnen Kulturen (Baumwolle und Kaffee). Weiter bietet die Studie umfangreiches Datenmaterial, zum Beispiel zur ökologischen Anbaufläche in einzelnen Ländern, sowie zahlreiche Grafiken und Abbildungen. 

Das Projekt wird vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft SECO im Rahmen seiner Aktivitäten zur Förderung der Bioproduktion in Entwicklungsländern und vom International Trade Centre ITC unterstützt. Die Datenerhebung und die Publikation der Studie „The World of Organic Agriculture“ erfolgt seit 2000 gemeinschaftlich durch FiBL und IFOAM in Kooperation mit der Stiftung Ökologie & Landbau SÖL, gefördert durch die NürnbergMesse. Die Entwicklungsorganisation Hivos unterstützt die Datenerhebung in Afrika. (FiBL)
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