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23.03.2007 | 20:45 | Bioanbau 

Bio-Flächenwachstum in den GUS-Ländern

Bonn - Evgeni Milovanov von der Bio-Föderation der Ukraine zeichnete auf der Messe BioFach ein Bild von den Entwicklungen in den für den Bio-Anbau bedeutendsten osteuropäischen Ländern:

Bioanbau
(c) proplanta
Die größten Flächen hat mit 242.034 Hektar (2006) die Ukraine. Die Flächen der nur 78 Betriebe haben sich allerdings schon seit 2004 wenig verändert. Vornehmlich werden Getreide, Futterleguminosen und Ölsaaten für den Export angebaut. 2006 wurden Bio-Produkte im Wert von vier Millionen Euro exportiert. Das meiste davon war Futtergetreide, aber auch Leguminosen und Ölsaaten spielten eine Rolle.

Aus der Ernte 2006 waren ebenfalls umfangreiche Getreideexporte geplant, aber ein Exportstopp der ukrainischen Regierung für sämtliches Getreide verhinderte dies ab November, so dass aus dieser Ernte vornehmlich Erbsen und Soja exportiert wurden. Eine Bio-Gesetzgebung gibt es in der Ukraine noch nicht, ist aber in Arbeit. Bisher zertifizieren meist ausländische Kontrollstellen die Ware. Inzwischen sucht man auch noch andere Betätigungsfelder und so werden in der Karpatenregion bestehende Verarbeitungskapazitäten für Apfelsaftkonzentrat ausgebaut und die Wildsammlungsflächen für Beeren und Pilze erweitert.

In Weißrussland gibt es bisher keine zertifizierten Bio-Flächen. Laut Milovanov liegt aber hier unter den GUS-Ländern die größte Aufmerksamkeit der Regierung auf der Landwirtschaft und neuerdings auch auf dem Bio-Landbau. Hier sei eine schnelle Entwicklung zu erwarten. Traditionelle Produkte sind dort Getreide, Kartoffeln, Schweine und Milchprodukte.

In Moldawien wurde 1999 erstmals eine Fläche bio-zertifiziert. 2006 wurden 11.047 Hektar biologisch bewirtschaftet, erstmals auch mit staatlicher Unterstützung. Der Schwerpunkt in Moldawien liegt in der Produktion von Wein, Nüssen, Honig, Tiefkühl-Obst, Trockenfrüchten, aber auch etwas Getreide und Ölsaaten. 2005 wurden 1.500 Tonnen Sonnenblumenöl exportiert. Zielländer sind vornehmlich Italien, Frankreich und Russland.

Über Russlands Bio-Fläche liegen verschiedene Zahlen vor. Laut Umfrage der SÖL waren es 2005 40.000 Hektar und 40 Betriebe. Laut Milovanov lag die Fläche 2006 bei 30.000 Hektar und 2005 bei nur 6.900 Hektar. Hinzu sollen noch etwa 250.000 Hektar Wildsammlungsflächen kommen. Gemessen an dem großen Land sind die Flächen winzig, obwohl gerade in Russland die Inlandsnachfrage stetig ansteigt. Die drei Bio-Supermärkte in Moskau beziehen allerdings den Großteil ihrer Waren aus Importen.

In Armenien wurden 2006 531 Hektar biologisch bewirtschaftet, ein Minus von elf Prozent gegenüber 2005. Eine Bio-Gesetzgebung soll hier schon bald vom Parlament beschlossen werden. Produktionsschwerpunkte sind Honig, Trockenfrüchte, Tee, Tiefkühl-Produkte und Kosmetik-Artikel. Seit 2006 gibt es in der Hauptstadt Eriwan ein Abo-Kisten-System und einen Bioladen.

In Aserbaidshan wirtschafteten im vergangenen Jahr 332 Bio-Betriebe; 2004 lag die Fläche bei 310 Betrieben und 2.770 Hektar. Wichtige Produkte sind Granatäpfel, Gemüse, Tee, Weintrauben, Tabak, aber auch Getreide und Kartoffeln. Das meiste wird auf dem heimischen Markt verkauft.

Die georgischen Bio-Flächen sind mit 134 Hektar, bewirtschaftet von 38 Betrieben, sehr klein. Allerdings gibt es hier schon eine Bio-Gesetzgebung, die an die EU-VO angelehnt ist. Im Bioladen und dem Bio-Basar der Hauptstadt Tiblissi werden meist deutsche und georgische Produkte verkauft. (ZMP)
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