Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.10.2009 | 16:07 | Bioanbau 

Demeter: Gute Kartoffelernte auch ohne Kupfereinsatz

Darmstadt - Die 1.400 deutschen Demeter-Bauern sind zufrieden mit ihrer Kartoffelernte.

Demeter: Gute Kartoffelernte auch ohne Kupfereinsatz
In der biodynamischen Demeter-Landwirtschaft ist der Einsatz des jetzt öffentlich kritisierten natürlichen Pflanzenschutzmittels Kupfer für Kartoffeln nicht zugelassen. Die Biodynamiker setzen auf ihre eigenen Heilpflanzenpräparate aus Kamille, Löwenzahn, Baldrian, Eichenrinde, Schachtelhalm oder Kiesel. Die machen den Kompost besonders wertvoll oder stärken als feinstofflich wirksame Spritzmittel die Pflanzen. „So werden unsere Kartoffeln nicht nur besonders schmackhaft, sondern sind auch voller vitaler Nährstoffe,“ betont Demeter-Vorstand Stephan Illi, ein studierter Landwirt.
 
Dafür muss der Demeter-Bauer ganzen Einsatz bringen. Schon das Bett der Kartoffeln sollte bestens vorbereitet sein. Optimal ist die Erde, wenn sie leicht durchwärmt, gut gelockert und dank vorherigem Leguminosen-Anbau reichlich mit natürlichem Stickstoff versorgt ist. Wichtig und eine Vorbeugung gegen die gefürchteten Pilzerkrankungen ist das Vorkeimen der Kartoffeln im Gewächshaus. Die passenden Sorten, großer Reihenabstand und eine bewusste Standortwahl sind weitere Faktoren, die sich als Prophylaxe bewährt haben. Pfeift der Wind durch das Kartoffelkraut, mögen die Pilzsporen das nämlich gar nicht.
 
Demeter-Kartoffeln gibt es jetzt als Aktionsware in den Demeter-Aktiv-Partner-Läden. Das sind auf Qualität spezialisierte Naturkostfach-geschäfte, Biosupermärkte und Demeter-Hofläden oder ausgewählte Reformhäuser. Außerdem finden Verbraucher Demeter-Kartoffelprodukte zum Beispiel als Pommes oder Püree in den Bio-Regalen. Alle Demeter-Einkaufsstätten unter www.demeter.de/genießen


Kupfer für Wein- und Obstbau wichtig
 
Aber auch Demeter-Bauern setzen Kupfer ein. Für den Wein- und Obstbau sind Kupferspritzungen unter strengen Mengenlimitierungen in der Biodynamischen Wirtschaftsweise zulässig. „Wir arbeiten schon lange an einer Minimierungsstrategie,“ betont Vorstand Stephan Illi. Bei Demeter dürfen nur bis zu maximal drei Kilo Kupfer pro Hektar und Jahr in Wein- und Obstbaukulturen eingesetzt werden. Je Spritzung ist die maximale Ausbringung sogar auf 500 Gramm Kupfer begrenzt. „Um irgendwann mal ganz auf Kupfer verzichten zu können müsste einfach mehr Geld in die ökologisch orientierte Forschung und das Suchen nach effektiven Alternativen fließen“, argumentiert der Agraringenieur. In der konventionellen Landwirtschaft sind sehr viel höhere Kupfermengen im Einsatz. Laut EU-Öko-Verordnung sind für den Bio-Anbau sogar sechs Kilo/Hektar und Jahr zulässig, also doppelt so viel wie bei Demeter.
 
Kupfer ist einerseits ein unverzichtbares - essentielles - Spurenelement, das der Ernährung von Pflanze und Mensch dient. Andererseits steht es im Verdacht, sich im Boden anzureichern und Mikroorganismen zu schädigen oder sogar die Bodenfruchtbarkeit zu stören, wenn es in größeren Mengen eingesetzt wird. Allerdings sind diese Vermutungen noch nicht ausreichend belegt. Außerdem erforschen die Öko-Pioniere des ältesten Bio-Anbauverbandes Alternativen wie potenzierte Kupferlösungen ähnlich den homöopathischen Heilmitteln oder Kompostteespritzungen. Wird Kupfer gespritzt, ergeben sich keine erhöhten Kupferwerte im Endprodukt, dem Bio-Lebensmittel. Das haben Untersuchungen des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ergeben. (demeter)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Anteil der Ökobetriebe in Schleswig-Holstein bei sieben Prozent

 Anteil von Ökolandbau in Thüringen unter Bundesdurchschnitt

 Schweizer Biolebensmittelmarkt knackt Marke von 4 Milliarden Schweizer Franken

 Bio-Branche für sichere Finanzierung zum Umbau der Tierhaltung

 Zahl der Ökobetriebe in Sachsen wächst

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken