Der Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in Rheinland-Pfalz stieg nach vorläufigen Daten des Umweltministeriums im vergangenen Jahr von 10,5 auf 11,2 Prozent.
«Wir haben in Rheinland-Pfalz einen kontinuierlichen Aufwuchs im Ökolandbau», sagte Umweltministerin Ulrike
Höfken (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur.
Ziel ist ein Anteil von 20 Prozent. Die Bundesregierung hat dafür das Jahr 2030 genannt, Rheinland-Pfalz will das Ziel «mittelfristig» erreichen. Bundesweit liegt der Anteil nach letzten Daten bei 9,1 Prozent. Neue aktuelle Zahlen der
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (
BLE) werden im Juni oder Juli erwartet.
Die Zahl der ökologisch wirtschaftenden
Agrarbetriebe in Rheinland-Pfalz stieg nach Angaben des Umweltministeriums in Mainz im vergangenen Jahr um 6,2 Prozent auf 1.669. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche nahm nach diesen vorläufigen Daten um 8,0 Prozent auf 79.976 Hektar zu. Damit hat sich die Ökolandbau-Fläche in Rheinland-Pfalz seit 2010 mehr als verdoppelt.
«Die ökologische Landwirtschaft hat nur Vorteile», sagte Höfken und nannte
Artenschutz, Klima, Bodenerhaltung und Wasserwirtschaft. Zur
Nitratbelastung des Grundwassers werde die Landesregierung demnächst ein öffentliches Nitrat-Meldeportal im Internet einrichten. Dort könnten Landwirte Fragen zu den «roten Gebieten» mit besonders hoher Belastung stellen und Anmerkungen machen. Auf einer Karte werden Daten der Messstellen zu den Nitratgehalten des Grundwassers bis zurück ins Jahr 2007 aufbereitet.
«Der
Klimawandel macht immer mehr Flächen unbewirtschaftbar und bedroht die landwirtschaftliche Erzeugung», warnte Höfken. Im Weinbau sei die Umstellung auf ökologische Bewirtschaftung auch sehr stark von Qualitätsgründen getrieben. In der Tierhaltung seien die Anforderungen zur Verwendung ökologisch erzeugter Futtermittel und tiergerechter Haltung bereits in Rheinland-Pfalz bereits weitgehend umgesetzt.
Die Aufgabenteilung mit dem Wirtschaftsministerium habe sich bewährt, sagte Höfken. Das von Volker Wissing (FDP) geführte Ministerium ist für die Landwirtschaftspolitik insgesamt zuständig, das von den Grünen geführte Umweltministerium für die ökologische Landwirtschaft.
«Das hat sich eingespielt, wir kommen gut miteinander zurecht», sagte Höfken. Will sie die Entwicklung im
Ökolandbau auch nach der Landtagswahl im März 2021 als Umweltministerin begleiten? «Das hängt vom Wahlergebnis ab», antwortete die Politikerin.