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03.08.2010 | 14:29 | Intermarket-Analyse 

Bei Weizen auf noch höhere Kurse warten?

Bonn/Paris - Gestern sind die Weizenkurse an der oberen Begrenzungslinie des bisherigen Aufwärtstrends bei 210 EUR/t abgeprallt.

Intermarket-Analyse
Heute morgen legten die Notierungen bereits den Rückwärtsgang ein. Wer jetzt noch Weizenpreise an der Warenterminbörse absichern will, steht vor der Frage, ob noch günstigere Kurse möglich sind oder ob die Zeit zum Handeln jetzt gekommen ist. Die charttechnisch begründete Antwort auf die Frage lautet "Abwarten!":

Der abgebildete aktuelle Mahlweizenchart (Matif, November 2010) besteht aus Tageskerzen, deren Höhe durch die jeweilige Kursbandbreite eines Handelstages bestimmt ist. Ein grüner „Kerzenkörper“ bedeutet, dass der Schlusskurs über dem Eröffnungskurs des Handelstages lag (= steigende Kurse). Ein grüner Kerzenkörper bedeutet das Gegenteil.

Eine Entscheidungshilfe bietet die Kurslücke zwischen und 201 EUR/t, die zwischen dem Schlusskurs vom Freitag (195 EUR/t, drittletzte Kerze) und dem Eröffnungskurs vom Montag (201 EUR/t, zweitletzte Kerze) klafft. Die Untergrenzen von Kurslücken stellen häufig eine Unterstützungslinie dar. Wird eine Unterstützungslinie am Ende eines Handelstages (!) unterschritten, sind weitere Abgaben wahrscheinlich. Folglich ist abzuwarten, ob die Untergrenze der Kurslücke durchbrochen wird. Dann ist aus charttechnischer Sicht der Verkauf an der Warenterminbörse zum Zweck eines Absicherungsgeschäftes ratsam!

Ein weiteres Verkaufssignal wäre der Bruch der Aufwärtstrendgerade, die zurzeit bei 182,5 EUR/t liegt und jeden Tag fortgeschrieben werden muss. Wenn die Kurse beispielsweise heute diese Marke zum Tagesende unterschreiten sollten, dann wäre der Aufwärtstrend charttechnisch beendet.

Das Preisniveau von Mahlweizen an der Pariser Matif dürfte für viele Landwirte inzwischen eine interessante Absicherungsgelegenheit bieten. Bevor Absicherungsgeschäfte allerdings überhaupt getätigt werden sollten, gilt es, einen „Zielpreis“ zu bestimmen. Dabei sind vor allem die betriebsindividuellen Kosten maßgeblich, die mehr als gedeckt werden sollten. So hat jeder Landwirt seinen eigenen „Mindestpreis“.

Über die weitere Entwicklung an den Märkten für Weizen, Raps, Sojabohnen und Mais hält Sie Klaus Knippertz unter www.cereals-value.de auf dem Laufenden! (Kk)

Mahlweizen-Future November 2010 an der Pariser Matif am 3. August 2010 (Tageskerzen)Bild vergrößern
Mahlweizen-Future November 2010 an der Pariser Matif am 3. August 2010 (Tageskerzen)

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