«Alles, was wir an Energie haben, muss ans Netz», sagte Kemmerich auf einem Landesparteitag der Liberalen am Samstag in Sömmerda. Seine Aussage «Bringt die AKWs ans Netz, bringt die Abgeschalteten ans Netz» erntete tosenden Applaus in der Halle.
Aktuell sind in Deutschland noch drei
AKW am Netz. Vor der Energiekrise, die eine Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist, war geplant gewesen, die letzten drei Atomkraftwerke zum Jahresende abzuschalten. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte zuletzt angekündigt, dass er einen Weiterbetrieb von zwei Atomkraftwerken über das Jahresende hinaus erwarte.
Zugleich forderte Kemmerich auf dem Landesparteitag erneut, auf die Förderung von Schiefergas durch Fracking zurückzugreifen. Allein dadurch könne der Gasbedarf des Landes über ein Jahrzehnt gesichert werden. Die Energie sei «der Blutkreislauf der deutschen Wirtschaft». Insofern müsse man «alle Kraft darauf aufwenden, dass Energie fließt», so Kemmerich.
Kemmerich tritt bei dem Parteitag erneut für den Parteivorsitz an. Einen Gegenkandidaten gab es bis Samstag nach Angaben der FDP nicht. Der 57-Jährige steht seit mehreren Jahren an der Spitze der Landes-FDP. Er hatte 2020 durch seine Wahl zum Kurzzeit-Ministerpräsidenten, bei der AfD-Stimmen ausschlaggebend waren, für eine Regierungskrise in Thüringen gesorgt. Auf dem Parteitag in Sömmerda wird der gesamte Landesvorstand neu gewählt.