Täglich müssen die Behörden in Bayern neue Corona-Rekordzahlen verkünden, die Kliniken sind längst im Ausnahmezustand. Die Nachbarn in Österreich ziehen die Notbremse. Und auch in Bayern gibt es nach einigem Zögern nun Konsequenzen. (c) proplanta
Rund 150 Menschen haben sich am Freitag in der Stadt Neustadt am Rübenberge in der Fußgängerzone impfen lassen und dafür eine Bratwurst erhalten. Etwa 50 weitere Menschen ließen sich impfen, verzichteten aber auf die Wurst oder nahmen Pommes, wie Stadtsprecherin Nadine Schley am Abend sagte.
Für die Aktion stellte sich der Bürgermeister der Stadt in der Region Hannover, Dominic Herbst, zeitweise selbst an den Grill. Rund zweieinhalb Stunden habe das Stadtoberhaupt gegrillt, so Schley. «Wir wollen das Impfen zu den Menschen bringen und so mithelfen, die Impfquote zu steigern», so der Bürgermeister. Zunächst hatte die «Hannoversche Allgemeine Zeitung» über die Aktion berichtet.
Für rund 70 Prozent der Menschen war es die dritte Corona-Schutzimpfung, etwa 30 Prozent wurden zum ersten oder zweiten Mal geimpft. «Die Leute vor Ort fanden es toll», sagte Schley. Das feste Impfzentrum in der Fußgängerzone gibt es seit Montag.
Es werde sehr gut angenommen, so die Sprecherin. Das Personal wurde demnach auf zwei Ärzte aufgestockt, bis zu 300 Corona-Impfungen täglich sind möglich. In das Impfzentrum kommen demnach auch Menschen aus Nienburg und den Nachbarkommunen. Voraussichtlich bis März 2022 soll das Impfzentrum im Einsatz bleiben.
Die Idee, die Impfbereitschaft mit Bratwürsten zu belohnen, stamme aus Thüringen - und sei dort erfolgreich gewesen, erklärte Schley. Die Stadt Neustadt wolle damit das neue Impfzentrum auch bekannter machen und plane weitere Sonderaktionen. Für das Impfzentrum in der Fußgängerzone hat die Kommune einen Laden angemietet. Geimpft werde ohne Termin mit dem Biontech-Vakzin, so die Sprecherin.
