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16.02.2010 | 17:23 | Fleischwirtschaft 

Deutschland - Schlachtungen und Fleischerzeugung 2009

Bonn - Im Jahr 2009 wurden in Deutschland gut 7,7 Mio. t Fleisch aus gewerblichen Schlachtungen erzeugt; das waren 2,5% mehr als im Vorjahr.

Deutschland – Schlachtungen und Fleischerzeugung 2009
Damit ist erneut ein Rekordwert bei der Fleischerzeugung erreicht worden. Dies geht aus den heute veröffentlichten vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamt (Destatis) hervor.

An der Fleischerzeugung insgesamt hat Schweinefleisch mit fast 68 % den höchsten Anteil. Danach folgt Geflügelfleisch mit rund 17% und Rindfleisch mit gut 15 %. Der Anteil von Schaf-, Ziegen- und Pferdefleisch beträgt zusammen nur 0,3%. Die seit Jahren steigenden Schlachtzahlen von Schweinen erreichten 2009 einen neuen Höchststand: Mit einem Schlachtaufkommen von 56,2 Mio. Schweinen wurden in Deutschland 1,5 Mio. mehr Tiere geschlachtet als im Vorjahr (+ 2,7%).

Das hohe Schlachtaufkommen beruht nach Angaben des Bundesamtes zum Teil auf Einfuhren von Schlachtschweinen. Ausländische Herkünfte hatten 2009 einen Anteil von 9,2 % an allen Schweineschlachtungen. Die Zunahme der Schlachtungen von Tieren aus dem Ausland hat sich jedoch im Vergleich zu früheren Jahren deutlich verlangsamt: der Anstieg gegenüber dem Vorjahr betrug 2009 nur noch 0,8% nach einem Plus von 11% im Jahr 2008.

Die erzeugte Menge Schweinefleisch erreichte ein Rekordniveau von fast 5,3 Mio. t. Damit übersteigt das aktuelle Ergebnis die schon hohe Vorjahresmenge um 3,1% oder 158.000 t. Die durchschnittlichen Schlachtgewichte sind somit deutlich angestiegen.

Der langfristige Rückgang der Erzeugung von Rindfleisch setzte sich auch 2009 fort: die Produktion verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,5% (- 5.500 t) auf knapp 1,2 Mio. t.

Entsprechend fiel die Zahl der gewerblichen Rinderschlachtungen um 0,3% oder 123.000 Tiere geringer aus als 2008. Deutlich rückläufig waren dabei die Schlachtungen von Ochsen und Bullen (– 4,9%; 79.500 Tiere). Die Schlachtungen von Kälbern (– 2,4%; – 7.600 Tiere) waren ebenfalls geringer als im Vorjahr, während die erzeugte Kalbfleischmenge durch das deutlich höhere durchschnittliche Schlachtgewicht um 3,9% stieg. Höher als im Vorjahr waren die Schlachtungen von Färsen (+ 5%, + 22.800 Tiere) und Kühen (+ 1,6% + 22.000 Tiere).

Die Produktion von Geflügelfleisch wurde im Jahr 2009 auf knapp 1,3 Mio. t ausgeweitet. Damit hat sich die Erzeugung gegenüber dem Jahr 2008 um 3,4% oder gut 42.400 t erhöht. Dies ist vor allem auf die Steigerung der Produktion von Jungmasthühnerfleisch zurückzuführen, die im Vergleich zum Vorjahr um 6,0% (+ 42.500 t) auf gut 749.000 t wuchs. Die Entenfleischerzeugung stieg auf 62.400 t (+ 2,6% bzw. 1.600 t). Das hohe Vorjahresergebnis bei der Putenfleischerzeugung wurde mit einer Produktion von 438.000 t gehalten. Dagegen sank die Produktion von Suppenhühnern deutlich. Es wurde 3.600 t oder 9,0% weniger Fleisch erzeugt als im Vorjahr. (vdf)

Tabelle: Gewerbliche Schlachtungen im Jahr 2009 (vorläufige Ergebnisse)
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