Union und FDP konnten sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dpa bei ihrer großen Koalitionsrunde am Freitag noch nicht auf einen Kompromiss verständigen. Die CSU fordert nationale Aktionen, um die Milchmenge zu senken, damit die Milchpreise für Bauern wieder steigen können. Dies lehnen
CDU und FDP aber bisher ab. Die Unterhändler hatten sich bereits darauf verständigt, dass die Milchbauern aus EU-Mitteln zusätzliche Prämien erhalten sollen. Das Geld soll mit nationalen Mitteln ergänzt werden. Das Thema Milch sei aber strittig, hieß es am Abend aus Verhandlungskreisen in Berlin.
Die Milchbauern leiden unter niedrigen Preisen, die sie von den Molkereien bekommen. An diesem Montag und Dienstag tagen die EU-Landwirtschaftsminister in Luxemburg, um über weitere Hilfen zu beraten. Bauernpräsident Gerd
Sonnleitner verlangt unter anderem zusätzliche EU-Exportmittel. Der Bundesverband Deutscher
Milchviehhalter hält wie Bayern dagegen nationale Aktionen für notwendig. Im vergangenen Jahr hatten zahlreiche Milchviehhalter mit einem Lieferstopp gegen niedrige Milchpreise protestiert. Der Streit um die Blockade der Sachsenmilch-Molkerei in Leppersdorf bei Dresden vor gut einem Jahr geht derweil weiter. Beim Verhandlungstermin am Landgericht Bautzen konnten sich die beklagten Landwirte und die Müllermilch-Tochter am Freitag nicht auf einen schnellen Vergleich einigen. (dpa)