Etwa 85 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) war
Ackerland und 15 % Dauergrünland. Allein die 5 wichtigsten Ackerbaukulturen (Winterweizen,
Silomais,
Wintergerste,
Winterraps und Roggen) nahmen zusammen rund 3/4 des Ackerlandes ein. Etwa 29 % der LF befand sich im Eigentum des bewirtschaftenden Betriebes, etwa 71 % wurden gepachtet. Am Stichtag 1. März 2020 lebten auf Sachsen-Anhalts landwirtschaftlichen Betrieben unter anderem 298.400 Rinder (darunter 109.400 Milchkühe), 1.125.800 Schweine und 14.932.600 Hühner. Rund 2.300 der 4.350
Betriebe hielten Vieh, darunter rund 150, die keine Fläche bewirtschafteten, sondern ausschließlich
Vieh hielten.
Diesen vorläufigen Ergebnissen zufolge ist gegenüber 2016 die Anzahl der Milchkühe und der sonstigen Rinder jeweils um 11 % zurückgegangen und die der Schweine um 5 %. 2020 wurden jedoch 27 % mehr Hühner gehalten als noch 2016. Während sich der Bestand von Legehennen (einschließlich
Junghennen und Junghennenküken) nur geringfügig veränderte, ist der Bestand der zur
Fleischproduktion gehaltenen Hühner und Hähne um 47 % gestiegen (2020: 9.628.700 Tiere, 2016: 6.570.533 Tiere).
Stark zugenommen hat der Anteil der Betriebe, die ökologisch wirtschaften. Gemäß der Hochrechnung bewirtschafteten 2020 Sachsen-Anhalts ca. 600 Bio-Landwirte (2016: 385 Betriebe) rund 9 % der gesamten LF nach den Kriterien des ökologischen Landbaus (2020: ca. 106.000 ha; 2016: 58.430 ha). Der Anteil des ökologisch gehaltenen Viehs betrug, in Großvieheinheiten gemessen, rund 5 %. Es wurden fast 8 % aller Rinder ökologisch gehalten und fast 6 % aller Legehennen, Junghennen und Küken. Bei der Schweine- und
Hühnermast dagegen fristete die ökologische Produktion nach wie vor ein Nischendasein. Weniger als 1 % der Schweine und so gut wie keine
Masthühner Sachsen-Anhalts wurden zertifiziert nach ökologischen Standards gehalten.
Die
Landwirtschaftszählung wurde EU-weit durchgeführt und ist Teil des weltweiten Agrarzensus 2020, an dem 151 Staaten teilnahmen. Das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt befragte im Frühjahr Betriebe, die mindestens eine der Erfassungsgrenzen überschritten (z. B. mindestens 5 ha LF oder mindestens 10 Rinder). Eine Stichprobe von etwa 3.100 Betrieben hatte über das Grundprogramm hinaus einen umfangreicheren Fragekatalog zu beantworten. Auf der Grundlage dieser Stichprobe ist dieses repräsentative Ergebnis hochgerechnet worden.
Die endgültigen Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020 werden ab Juni 2021 sukzessive bereitgestellt. Unter anderem werden dann Angaben zu Themen wie
Bodennutzung, Viehbestände,
Ökolandbau, Pachten, Rechtsformen, Arbeitskräfte,
Hofnachfolge, Haltungsverfahren und
Wirtschaftsdünger veröffentlicht.