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25.08.2010 | 12:51 | Agrarbericht 2010  

Aeikens stellt Agrarbericht 2010 für Sachsen-Anhalt vor

Magdeburg - In einem weltweit schwierigen wirtschaftlichen Umfeld hat sich Sachsen-Anhalts Landwirtschaft im vergangenen Jahr insgesamt gut behauptet.

Agrarbericht 2010
Bei der Vorstellung des Agrarberichtes 2010 („Bericht zur Lage der Land-, Ernährungs- und Forstwirtschaft und Tierschutzbericht des Landes Sachsen-Anhalt 2010") am Dienstag in Magdeburg sagte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens, die Ackerbaubetriebe hätten schwankende Preise auf den Märkten erlebt, unter dem Strich aber gute Ergebnisse erzielt. Schwieriger sei die Situation bei den Milcherzeugern gewesen. Die Milcherzeuger hätten deshalb im vergangenen Jahr auch im Mittelpunkt von Unterstützungsmaßnahmen gestanden. Aeikens erinnerte an das Liquiditätshilfeprogramm und das Milchprogramm der Bundesregierung. „Derzeit sehen wir steigende Milchpreise. Noch sind die Preise aber nicht auf dem Niveau, das die Milcherzeuger brauchen.“

Die Gewinne, die in der Landwirtschaft erzielt würden, gründeten sich in starkem Maße auf Transfers durch die EU, konstatierte Aeikens. Streiche man die Transfers, streiche man auch die Gewinne. Aeikens: „Wir müssen aufpassen, dass die Diskussion in der EU darüber, wie es mit der europäischen Agrarpolitik nach 2013 weitergehen soll, nicht in die falsche Richtung läuft. Wir brauchen auch weiterhin Unterstützung, wenn wir in Europa Landwirtschaft, unsere Kulturlandschaft und einen funktionierenden ländlichen  Raum haben wollen.“ Aeikens sagte, auf der kommenden Agrarministerkonferenz im Oktober werde dies auch mit dem EU-Agrar-Kommissar Dacian Ciolos diskutiert. Erste Vorschläge zur neuen Gemeinsamen Agrarpolitik will die Kommission im November vorlegen.

Aeikens: „Was manchen Landwirten Probleme macht, sind die hohen Schwankungen der Erzeugerpreise. Das kannte unsere Landwirtschaft aufgrund der aktiven EU-Markt- und Preispolitik in der Vergangenheit nicht in dieser Ausprägung. Die Landwirte sind gut beraten, durch geschickte Vermarktung im Geschäft zu bleiben. Genauso wichtig ist, in guten Zeiten Rücklagen zu bilden.“ Aeikens: „Deshalb halte ich die Unterstützung der Rücklagenbildung durch Steuerpolitik für ein wichtiges Thema.“

In Sachsen-Anhalt wirtschaften rund 4800 landwirtschaftliche Unternehmen, die bewirtschaftete Fläche beträgt insgesamt 1.17 Millionen Hektar. In den landwirtschaftlichen Betrieben des Landes waren laut der letzten Agrarstrukturerhebung (2007) rund 26.000 Personen beschäftigt.

Mit 5.744 Hektar Gemüse hat Sachsen-Anhalt die größte Anbaufläche im Gemüsebau seit 1991 erreicht. Erstmals seit 1995 hat die Zwiebel mit 1.216 Hektar den Spargel (1.168 ha) überholt.

Der Bericht zur Lage der Land-, Ernährungs- und Forstwirtschaft und Tierschutzbericht des Landes Sachsen-Anhalt wird laut Landwirtschaftsgesetz alle zwei Jahre dem Landtag vorgelegt. Er fasst in Text und Tabellen Zahlen und Fakten zur Entwicklung der Branche zusammen. (PD)
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