Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
28.05.2013 | 09:48 | Regionale Lebensmittel 

Regionalität ist wichtiger Gegentrend zur Globalisierung

Stuttgart - „Unsere Welt ist durch Globalisierung geprägt. Zunehmender Welthandel, Exporte und Reisen in alle Kontinente – dieser Trend ist eindeutig und unaufhaltsam. Gleichzeitig gibt es aber auch einen Gegentrend Regionalität."

Regionale Lebensmittel
(c) proplanta
"Dieser Trend ist so stark wie jener der Globalisierung“, sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, bei der Langenburger Konferenz am Montag (27. Mai) im Schloss Langenburg (Landkreis Schwäbisch Hall).

Da die Globalisierung viele Unterschiede abschleife, wünschten sich viele Menschen Authentizität und Unverwechselbarkeit. Dies gelte besonders für regional erzeugte Lebensmittel. Viele Verbraucher lernten deshalb wieder zu schätzen, dass Lebensmittel und Essen aus der Region bessere Lebensqualität bedeute. Regionale Lebensmittel seien auch deshalb attraktiv, weil ständig wiederkehrende Lebensmittelskandale viele Verbraucherinnen und Verbraucher verunsicherten.

„In dieser Situation ist der Rückgriff auf regional und nachhaltig erzeugte Produkte eine echte Alternative“, so der Minister. Regionale Lebensmittel seien dabei nicht nur eine Chance für die heimische Landwirtschaft, sondern auch für die Gastronomie und den Tourismus. „Genuss und Kulinarik sind wichtige Gründe bei der Entscheidung für ein Reiseziel. Die Menschen wollen ihre Urlaubsregion nicht nur erleben, sondern auch schmecken und genießen“, betonte Bonde.

„Regionen haben eine Geschichte und eine Kultur. Diese spiegelt sich auch in kulinarischen Spezialitäten wider. Regionale Lebensmittel bedeuten deshalb auch gelebte Identität“, sagte der Minister. Erzeuger, Verarbeiter, Handel und Gastronomie sollten diese Chance gemeinsam nutzen und den regionalen Markt mit eigenen Erzeugnissen bedienen. Es komme nun darauf an, dass die Wertschöpfungsketten, angefangen von den landwirtschaftlichen Erzeugern über die verarbeitende Ernährungswirtschaft bis hin zum Groß- und Einzelhandel, konsequent ausgebaut werden. Die Landesregierung werde ihren Teil dazu beitragen.

„Das derzeitige Angebot an regional erzeugten Lebensmitteln deckt bei weitem nicht die Nachfrage. Die Landesregierung unterstützt daher in vielfältiger Weise die Erzeugung und Vermarktung in der Region, um die regionale Wirtschaft und den Ländlichen Raum in Baden-Württemberg zu stärken“, so Bonde.

Der Minister verwies dabei auf den Aktionsplan „Bio aus Baden-Württemberg“, die Mitwirkung an wichtigen Verbrauchermessen, das „Biozeichen Baden-Württemberg“ sowie das „Qualitätszeichen Baden-Württemberg“, an dem sich mittlerweile 16.000 Betriebe in 24 Produktbereichen beteiligen.

„Ein wirksames Mittel zur Stärkung unserer heimischen Land- und Ernährungswirtschaft ist auch das EU-Siegel für Produkte mit geografischen Herkunftsangaben, wie beispielsweise das Filderspitzkraut und die Schwäbischen Maultaschen. Das Siegel fördert das Image ganzer Regionen und dient auch als touristische Botschaft. Ich werde mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass Produkte aus Baden-Württemberg diesen EU-Schutz erhalten“, so der Minister abschließend.

Hintergrundinformation: Veranstalter der Langenburger Konferenz sind Fürst Philipp zu Hohenlohe-Langenburg und die Joschka Fischer & Company GmbH. Im Mittelpunkt der Konferenz stehen diesmal die Themen „Förderung regionaler Wertschöpfungsketten für Nahrungsmittel“ und „Nachhaltige Landwirtschaft“. Ziel der Konferenz ist der Erfahrungsaustausch, wie die regionale Landwirtschaft sowie Produktion und Handel mit regionalen Erzeugnissen in Europa gefördert werden können. Diskutiert werden politische und praktische Hürden sowie Lösungsansätze aus der Perspektive aller an der Wertschöpfung von Lebensmitteln beteiligten Akteure. (PD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bayern schätzen regionale Lebensmittel

 Entwaldungsfreie Lieferketten - CDU will Kleinbauern schützen

 EU-Handelskammer mahnt China zu weniger Überkapazitäten

 Auch ohne Deutschland - EU-Staaten stimmen für Lieferkettengesetz

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger