Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
29.09.2020 | 02:19 | Sorgfaltspflichten 
Diskutiere mit... 
   1   2

Über 230 Bischöfe weltweit für internationales Lieferkettengesetz

Berlin - In einer gemeinsamen Erklärung haben sich mehr als 230 Bischöfe aus 43 Ländern für ein international geltendes Lieferkettengesetz eingesetzt.

Weltweiter Handel
(c) proplanta
Das teilte das Bischöfliche Hilfswerk Misereor am Montag mit.

Die Vereinten Nationen, die Europäische Union und die Staaten sollten durch wirksame Gesetze Unternehmen in allen Branchen menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten auferlegen, heißt es in der Erklärung. Außerdem sollte Betroffenen von Menschenrechtsverletzungen der Zugang zu Gerichten erleichtert werden.

Durch freiwillige Ansätze gelinge es nicht, Menschen und den Planeten vor Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen zu schützen, erklärten die 233 Bischöfe in dem Dokument. Deswegen bedürfe es einer gesetzlich festgeschriebenen Verpflichtung.

«Es ist notwendig, die nationale und internationale Gesetzgebung zu stärken, so dass sie die Aktivitäten der Konzerne, die den Abbau von Bodenschätzen betreiben, reguliert und es den Geschädigten ermöglicht, den Rechtsweg zuverlässig zu beschreiten», hatte Papst Franziskus am Weltgebetstag am 1. September gesagt.

«Wir brauchen dringender denn je eine gesetzliche Regelung mit Augenmaß, um auch am Anfang der Lieferketten menschenrechtliche Mindeststandards wie das Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit gewährleisten zu können», teilte Entwicklungsminister Gerd Müller am Montag mit.

Fünf Jahre nach Verabschiedung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung sehe die Realität in vielen Entwicklungsländern immer noch brutal anders aus. «Wir müssen jetzt entschlossen gegensteuern, sonst erreichen wir die UN-Nachhaltigkeitsziele nie», warnte der CSU-Politiker.

Über Eckpunkte für ein Lieferkettengesetz für die Wahrung der Menschenrechte in der weltweiten Produktion von Waren wird derzeit innerhalb der Bundesregierung verhandelt. Der Entwicklungsminister und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wollen eine Garantie für die Einhaltung der Menschenrechte - und zwar in Lieferketten zur Herstellung unter anderem von Kleidern, Schokolade oder Elektrogeräten. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) warnt vor einer zu großen Belastung der Wirtschaft.
dpa
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 29.09.2020 11:39 Uhrzustimmen(8) widersprechen(4)
Einen transparent ehrlichen Glauben in dieser Thematik leben wir ab jenem Zeitpunkt, wenn man das aktuell mehr als eine Drittel Nahrungsmittelüberproduktion, das innerhalb unserer dekadenten Wohlstandswelten vollkommen ungeniert, ohne je einen Teller überhaupt gesehen zu haben, direkt auf unseren Biomüllbergmassiven entsorgt und damit keinem sinnvollen Wertschöpfungskreislauf zugeführt wird. Wir füttern allenfalls unsere Biomüllindustrie mit verzichtbaren Millionen und Milliarden.

Diese grundlegende Bereitschaft, einen solchen unter moralischen und ethischen Gesichtspunkten äußerst verwerflichen Frevel zu beseitigen und eben diese Erzeugnisse einer wahrhaften Wertschöpfung zuzuführen, wäre endlich das richtige, ein schön längst überfälliges Signal sämtlicher Verantwortlichkeiten in die richtige Richtung - zum Wohle von Mensch, Tier und Natur, was gerade all jenen zum Vorteil gereichte, die nicht in das richtige Fleckchen Erde hineingeboren worden sind.
  Weitere Artikel zum Thema

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Entwaldungsfreie Lieferketten - CDU will Kleinbauern schützen

 Auch ohne Deutschland - EU-Staaten stimmen für Lieferkettengesetz

 Ostersüßigkeiten meist teurer

 Lindt & Sprüngli: Schokolade dürfte teurer werden

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken