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30.08.2023 | 16:25 | Fruchthandel 

Obst- und Gemüsemarkt: Bananen wenig gefragt, üppiges Tomaten-Angebot

Bonn - Das Gurken-Sortiment setzte sich aus einheimischen, niederländischen und belgischen Anlieferungen zusammen.

Gemüsemarkt
(c) proplanta
In Frankfurt tauchten zudem erste spanische Offerten auf, deren Qualität die Kunden aber nicht überzeugte. Insgesamt hatte sich die Verfügbarkeit ausgeweitet. Das Interesse hingegen verharrte auf dem Niveau der Vorwoche. So waren die Händler des Öfteren zu Vergünstigungen gezwungen, wenn sie größere Überhänge vermeiden wollten.

Lediglich Köln berichtete von steigenden Notierungen, insbesondere bei den niederländischen und belgischen Chargen. Auch bei den Minigurken konnte auf Partien aus dem Inland, den Niederlanden und Belgien zugegriffen werden. Die Versorgung hatte sich leicht begrenzt, weshalb die Bewertungen summa summarum nach oben tendierten.

Äpfel



Die neuerntigen Früchte übernahmen augenscheinlich die Führung: Neben einigen Frühsorten wie Delbarestivale, Summerred, Gravensteiner und Wellant gab es inzwischen auch in verstärktem Umfang Elstar, Jonagold und Boskoop. Französische und italienische Abladungen ergänzten. Im Vergleich zum Vorjahr hatten sich die polnischen Zufuhren merklich intensiviert, hier merkte man die fehlenden Verkaufsmöglichkeiten gen Russland. Niederländische und belgische Offerten komplettierten das Geschehen.

In Hamburg tauchten Elstar und Royal Gala aus Nordmazedonien auf: Eine ansprechende Ausfärbung und Anklang findende organoleptische Eigenschaften waren die Garanten für eine freundliche Kundenbeachtung. Insgesamt hatte sich die Verfügbarkeit merklich ausgeweitet. Die Händler mussten daher oftmals Verbilligungen gewähren. Dies war auch bei den Importen aus Übersee der Fall, die saisonstandsbedingt an Einfluss verloren.

Birnen



Die türkischen und europäischen Zugänge gewannen an Wichtigkeit, so trafen türkische und italienische Santa Maria, französische Dr. Jules Guyot, spanische Limonera, italienische Carmen sowie einheimische Williams Christ und Clapps Liebling in einem verstärkten Umfang ein.

Die Unterbringungsmöglichkeiten waren nicht besonders kräftig, das Interesse konnte daher ohne Schwierigkeiten gestillt werden. Hinsichtlich der Notierungen waren keine wesentlichen Veränderungen auszumachen. Leichte Verteuerungen waren dabei ebenso zu erkennen wie minimal sinkende Bewertungen. Früchte aus Südafrika und Chile spielten keine große Rolle mehr und hatten sich verschiedentlich bereits aus der Vermarktung verabschiedet.

Tafeltrauben



Italienische Zufuhren dominierten das Geschehen: Black Magic, Victoria, Red Globe, Sugraone und Michele Palieri standen vorrangig bereit. Verschiedene Arra- und Sugra-Varietäten ergänzten die Szenerie. Türkische Sultana gewannen immens an Bedeutung, fehlten in Frankfurt und Köln aber weiterhin. Crimson Seedless gleicher Herkunft waren eher eine Randerscheinung. Aus Griechenland wurden Thompson Seedless angeliefert, die an den Märkten aber nur schwer Fuss fassen konnten.

Französische Alphonse Lavallée und Muscat de Hambourg konnten in organoleptischer Hinsicht vollends überzeugen. Wenige spanische Offerten spielten nur eine untergeordnete Rolle. Die Kunden konnten also auf ein breitgefächertes Sortiment zugreifen. Die Nachfrage wurde problemlos befriedigt. Bezüglich der Bewertungen waren keine grundlegenden Bewegungen zu verzeichnen. Kleinere Vergünstigungen waren dabei aber durchaus hilfreich für die Beschleunigung der Vermarktung.

Pflaumen und Zwetschen



Neben Hanita und Auerbacher standen aus Deutschland vorrangig Cacaks-Sorten und Top-Sorten bereit. Die Präsenz von Ortenauer dehnte sich aus, die von Katinka schränkte sich ein. Lepotica stammten aus dem Osten Europas und waren meist für die verarbeitende Industrie bestimmt. Stanley aus Osteuropa und dem Inland ergänzten die Geschäfte. Bei den Pflaumen überwogen spanische und italienische Anlieferungen.

Einheimische Sweet Violet kosteten in Frankfurt zwar zwischen 3,80 und 4,- € je kg, stießen aber dennoch auf eine freundliche Beachtung. Die in manchen Bundesländern noch immer laufenden Sommerferien begrenzten die Unterbringungsmöglichkeiten spürbar. Angebot und Nachfrage hielten sich dennoch meist die Waage. Die Händler hatten daher nur selten Anlass, ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren. Reineclauden und Mirabellen rundeten die Warenpalette mit geringen Mengen ab.

Pfirsiche und Nektarinen



Spanische und italienische Früchte herrschten vor. Französische und türkische Offerten konnten hinsichtlich ihrer Güte vollends überzeugen. Einheimische Produkte hatten nur ergänzenden Charakter und konnten trotz hoher Bewertungen flott untergebracht werden. Die Qualität der spanischen Chargen konnte nicht immer überzeugen, mitunter waren konditionelle Mängel zu beobachten. Die Vertreiber senkten mitunter ihre bisherigen Aufrufe, um Überhänge zu vermeiden. Verteuerungen waren nur sehr selten zu verzeichnen und ließen sich eigentlich nur für sehr exklusive Partien durchsetzen.

Zitronen



Südafrikanische Eureka dominierten klar erkennbar die Vermarktung. Anlieferungen aus Spanien und Argentinien ergänzten die Geschäfte, Importe aus Italien und Simbabwe komplettierten sie. Die europäischen Offerten waren meist unbehandelt. Das relativ ruhige Interesse konnte ohne Anstrengungen gestillt werden. Die Notierungen blieben meist konstant. Ab und an gewährten die Verkäufer aber auch Verbilligungen um die Unterbringungsmöglichkeiten zu verbessern.

Bananen



Die Ferien sowie hohe Temperaturen schränkten die Nachfrage merklich ein. Die Vermarkter mussten ihre bisherigen Forderungen oftmals senken, wenn sie größere Überhänge verhindern wollten. Köln berichtete derweil von stabilen Notierungen. Auch in Frankfurt verharrten die Bewertungen meist auf dem Niveau der 33. KW, lediglich zu weit gereifte Partien mussten mit Vergünstigungen abgegeben werden. Dort tauchten nach einer längeren Pause auch Drittmarken aus der Dominikanischen Republik auf; diese wurden über Portugal eingeführt.

Blumenkohl



Die Verfügbarkeit der dominierenden einheimischen sowie der ergänzenden niederländischen und belgischen Offerten wuchs augenscheinlich an. Allein die Präsenz der wenigen polnischen Importe schränkte sich ein. Das Interesse war durch die Hitze nicht besonders kräftig, der Handel entschleunigte sich spürbar. Dem traten die Verkäufer verschiedentlich mit Vergünstigungen entgegen, die den anschließenden Absatz wieder etwas belebten. In München konnte die Qualität der Produkte nicht durchgängig überzeugen, was Verbilligungen nach sich zog.

Salate



Bei den Eissalaten herrschten einheimische vor niederländischen Offerten vor. Anlieferungen aus Belgien und Spanien hatten nur ergänzenden Charakter. Die Geschäfte verliefen in einem ruhigen Rahmen. Die Notierungen entwickelten sich unterschiedlich: In Köln vergünstigten sich niederländische Produkte mitunter auf 4,50 € je 10er-Kiste, da die Güte nicht überzeugen konnte. In Frankfurt zogen die Preise derweil auf bis zu 12,- € je 10er-Abpackung an, was den Warenumschlag aber kaum bremste.

Kopfsalate stammten vorrangig aus dem Inland; diese wurden hauptsächlich in 6erAufmachung umgeschlagen. Komplettierende belgische und niederländische Artikel wickelte man in 12er-Sortierungen ab. Bei einer unaufgeregten Vermarktung blieben die Bewertungen oftmals konstant, von den üblichen Schwankungen einmal abgesehen. Die Präsenz von Bunten Salate aus dem Inland hatte sich nicht wesentlich verändert. Der Bedarf konnte ohne Schwierigkeiten gedeckt werden und die Vertreiber mussten ihre bisherigen Aufrufe kaum verändern.

Tomaten



Wie in den Vorwochen dominierten niederländische und belgische Partien. Wenige Abladungen aus Polen, Italien, Frankreich und Spanien rundeten die Warenpalette ab. Einheimische Rispenofferten konnten in Frankfurt hinsichtlich ihrer Ausfärbung nicht vollends überzeugen, sodass die Preisspanne von 6,50 bis 12,- € je 5-kg-Karton weit gespannt war.

Generell konnte die Nachfrage mit der Verfügbarkeit nicht immer Schritt halten. Vergünstigungen waren also angesagt, wenn man größere Überhänge vermeiden wollte. Verteuerungen konnte man nur selten verzeichnen, so musste man beispielsweise in Köln für niederländische Kirschtomaten etwas tiefer in die Tasche greifen.

Gemüsepaprika



Niederländische und polnische Anlieferungen herrschten vor, wobei sich Letztere verstärkt in den Vordergrund schoben. Da sie günstiger als die niederländische, belgische und türkische Konkurrenz waren, generierten sie durchaus ein freundliches Interesse: Die Kunden griffen gerne zu. Dies setzte dann insbesondere die Chargen aus den Niederlanden unter Druck, deren Bewertungen anschließend oftmals etwas absackten. Lediglich in München verteuerten sich niederländische gelbe und grüne Artikel ein wenig. Hier tendierten auch die Notierungen der einheimischen Ware leicht aufwärts.
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