Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
17.01.2011 | 13:06 | EnviTec Biogas AG  

Biogasanlagenbauer zieht Konsequenz aus vorläufigem Planungsstopp in Lohne

Lohne - Das Oberverwaltungsgerichts (OVG) Lüneburg hat entschieden, den Bebauungsplan für das von der EnviTec Biogas AG im Lohner Stadtteil Brockdorf geplante Technologiezentrum im Eilverfahren außer Vollzug zu setzen.

Biogasanlage (Symbolbild)
Der Biogasanlagenbauer zieht nun die Konsequenzen aus den rechtlichen Querelen und hält nach einem alternativen Standort außerhalb von Lohne Ausschau. „Wir hätten das Technologiezentrum gerne in Lohne realisiert, sehen hier aber die Gefahr weiterer Verzögerungen. Daher haben wir uns entschlossen, die Planungen an anderer Stelle neu aufzunehmen“, sagt Olaf von Lehmden, Vorstandsvorsitzender der EnviTec Biogas AG.

Bereits seit einigen Jahren möchte das in der Biogasbranche technologieführende Unternehmen am Hauptfirmensitz in Lohne ein Forschungszentrum errichten, um die Entwicklung von technisch verbesserten und besonders effizienten Biogasanlagen voranzutreiben. Denn die Technologie zur Biogaserzeugung hat noch großes Entwicklungspotenzial: „In den vergangenen Jahren haben wir enorme Forschungsanstrengungen unternommen, die zu sehr erfolgversprechenden Technologien geführt haben. Wir stoßen jedoch in unserer Entwicklungsarbeit an Grenzen, weil uns bislang eine firmeneigene Versuchsanlage in unmittelbarer Unternehmensnähe zum Ausprobieren von neuen Komponenten für Biogasanlagen fehlt“, erklärt von Lehmden.

Nach dem vorläufigen Planungsstopp will EnviTec nun nicht länger auf einen möglichen Bau in Lohne hoffen. Der Grund für den Rückzug in Lohne sind Befürchtungen, auch in Zukunft weiteren rechtlichen Hindernissen ausgesetzt zu sein, die zu erneuten Verzögerungen führen könnten. „Unsere Anwälte haben uns aufgezeigt, dass wir in Lohne mittelfristig keine Planungssicherheit erlangen können. Wir benötigen das Technologiezentrum jedoch möglichst bald und nicht erst in ein paar Jahren“, erläutert von Lehmden. „Das von uns geplante Technologiezentrum schafft und sichert Arbeitsplätze in einer sich rasch entwickelnden und zukunftsträchtigen Branche. Dass wir dafür in Lohne nicht die notwendige Planungssicherheit gefunden haben, ist sehr bedauerlich für uns, aber auch für den Standort selbst.“

In einem gemeinsamen Gespräch mit Olaf von Lehmden bedauerte Lohnes Bürgermeister Hans Georg Niesel die Entscheidung von EnviTec, äußerte aber unter den gegebenen Umständen Verständnis für den Rückzug von dem Bauvorhaben. Lohne habe als „Stadt der Spezialindustrien“ stets eine wirtschaftsfreundliche Politik betrieben und so viele Arbeitsplätze gesichert und geschaffen. Der technologische Fortschritt sei gerade in Lohne immer unterstützt und gefördert worden. In diesem Falle bleibe eine Chance für EnviTec und die Stadt ungenutzt, so der Bürgermeister.

Olaf von Lehmden bedankt sich ausdrücklich bei allen Befürwortern im Rat und in der Verwaltungsspitze um Bürgermeister Hans Georg Niesel für die engagierte Unterstützung des Bauvorhabens. Einen möglichen neuen Standort für das geplante Technologiezentrum hat EnviTec noch nicht gefunden, will die Suche danach aber in den nächsten Wochen intensiv aufnehmen. (envitec-biogas)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Verbesserungen für Biogas gefordert

 PV-Freiflächenanlagen: Ausschreibungsvolumen gesprengt

 Initiative zur Stärkung von Biogas erhält Zuspruch

 Agri-Photovoltaik: Weniger Pflanzenschutzmittel nötig

 Wirtschaftliche Lage bayerischer Biogasbetreiber verschlechtert

  Kommentierte Artikel

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein