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12.11.2010 | 05:06 | Biogas 
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Besserer Biomasse-Abbau durch Membrantechnik

Gülzow - Die Fachhochschule Nordhausen und die BTN Biotechnologie Nordhausen GmbH erforschen einen Ansatz zur Effizienzsteigerung bei Biogasanlagen.

Biogas
Die Abbauraten organischer Substanzen in Biogasanlagen sind derzeit teilweise noch unbefriedigend, da insbesondere für die schwer verdaulichen Fraktionen wie Zellulosen und Hemizellulosen die Verweilzeiten im Fermenter zu kurz sind. So wird zum Beispiel in einem durchschnittlichen Fermenter nur 50 bis 65 Prozent der organischen Trockensubstanz des Rohstoffs Mais in Biogas umgewandelt. Der Rest geht ungenutzt auf die Ackerflächen zurück - ein großer energetischer Verlust. Einer längeren Verweilzeit im Fermenter stünde jedoch die dann abnehmende Gasausbeute entgegen, oder aber - bei gleichzeitiger Beschickung mit frischer Biomasse - die zu stark ansteigende Raumbelastung.

Einen möglichen Lösungsansatz untersuchen nun die Fachhochschule Nordhausen und die Biotechnologie Nordhausen GmbH: Über eine Membran, wie sie in ähnlicher Form auch in der Abwasserreinigung eingesetzt wird, wollen die Forscher die Flüssigphase aus dem Fermenter abtrennen und anschließend abpumpen. Dieses so genannte Permeat, enthält kaum weiter abbaubare Substanzen, dafür aber viele Nährstoffe und Karbonsäuren, die die Bakterien bei höheren Konzentrationen sogar hemmen könnten. Die noch nicht vollständig abgebauten Biomassefraktionen in Form der Festphase verbleiben im Fermenter und können so weiter vergoren werden. Eine anaerobe Nachbehandlung des Permeats zur Erfassung der Restgaspotenziale ist weiterer Bestandteil des Projektes. Anschließend kann es als wertvoller Flüssigdünger wieder auf den Acker ausgebracht werden.

Das Vorhaben, das im September 2010 startete und bis 2013 läuft, wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gefördert. (fnr)
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Kommentare 
Effenberger schrieb am 02.12.2010 07:50 Uhrzustimmen(39) widersprechen(39)
Im Artikel heißt es am Ende des letzten Absatzes: "Einer längeren Verweilzeit im Fermenter stünde jedoch die dann abnehmende Gasausbeute entgegen." Gemeint war vermutlich die abnehmende Gasproduktivität, d. h. die Biogasproduktionsrate bezogen auf das Nutzvolumen der Gärbehälter. Die Gasausbeute, d. h. die Menge an Biogas, die je Masseneinheit an Einsatzstoff insgesamt gewonnen wird, nimmt mit zunehmender Verweilzeit zu.
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