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08.03.2016 | 06:35 | EEG-Novelle 

Biomasseförderung schwindet zunehmend

Leipzig - Mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2014 wurde die Förderung für Biomasse drastisch abgesenkt. Dies führte bereits zu einem sehr geringen Zubau von Neuanlagen.

Biomasseförderung
(c) proplanta
Aufgrund des geringen Ausbaupfades für Biomasse und einer möglicherweise relativ kurzen Anschlussförderung für Bestandsanlagen ist weiterhin von einem starken Rückgang der Stromerzeugung aus Biomasse zu rechnen.

In einem vom DBFZ vorgelegten Hintergrundpapier wird die voraussichtliche Entwicklung des Anlagenbestandes sowohl für die Bundesebene als auch für die einzelnen Bundesländer dargestellt.

Gegenwärtig werden die Rahmenbedingungen für Biomasse im EEG 2016 diskutiert. Die Förderhöhe soll zukünftig über Ausschreibungen festgelegt werden. Aufgrund der Kostenstrukturen im Bereich der Bioenergie kann jedoch davon ausgegangen werden, dass Biomasseanlagen nicht mehr ausschließlich mit dem an der Börse zu erlösenden Strompreis arbeiten können.

Beim derzeitig diskutierten Ausbaupfad würde es daher zu einem deutlichen Abbau im Anlagenbestand kommen, so die Verfasser des Hintergrundpapiers. Von der gegenwärtig installierten elektrischen Leistung von Biomasseanlagen im EEG mit 6.600 MW würden, nach der Prognose des DBFZ, im Jahr 2025 noch 5.100 MW zur Verfügung stehen.

Im Jahr 2030 ständen bereits nur noch 2.300 MW zur Verfügung und die letzten der gegenwärtigen Anlagen würden voraussichtlich ab dem Jahr 2035 aus der EEG-Förderung ausscheiden. Bei den derzeit diskutierten Vorschlägen für die weitere Förderung von Biomasse, würde die Stromerzeugung von 38,36 TWh (2014) auf maximal 8,7 TWh im Jahr 2035 sinken. Bereits im März 2014 hatten Wissenschaftler des DBFZ in einem Hintergrundpapier auf die massiven Auswirkungen der EEG-Novellierung für den Anlagenbestand hingewiesen.

"Mit Blick auf die Weiterentwicklung der erneuerbaren Energien und die schwierige Umsetzung der Energiewende verfügt Deutschland bereits über eine hohe Akzeptanz im internationalen Kontext. Für eine erfolgreiche Bewältigung des Transformationsprozesses der Energieversorgung hin zu den Erneuerbaren, ist es jedoch notwendig nicht den Anschluss zu verlieren und die technische Weiterentwicklung der Bestandsanlagen konsequent weiter voran zu treiben und zukunftssicher zu machen.

Stabile politische Rahmenbedingungen und ein Bekenntnis zur Bioenergie sind hierfür unerlässlich", so der wissenschaftliche Geschäftsführer des DBFZ, Prof. Dr. Michael Nelles.
Voraussichtliche Entwicklung des Anlagenbestandes mit Anschlussförderung für Bestandsanlagen Bild vergrößern
Voraussichtliche Entwicklung des Anlagenbestandes mit Anschlussförderung für Bestandsanlagen
dbfz
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