Vor dem Hintergrund des Ausstiegs aus der
Atomenergie "müssen wir gerade die
Biomasse als festen Bestandteil einer dezentralen
Energieversorgung weiter ausbauen" sagte der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundeslandwirtschaftsministerin, Peter Bleser, am Dienstag bei der Eröffnung der "International Biomass Conference" in Leipzig.
Angesichts der laufenden Verhandlungen zur Novelle des Erneuerbaren Energien-Gesetzes (EEG) setze sich das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz dafür ein, auch nach der anstehenden Novelle des EEG einen moderaten Ausbau dezentraler Biomasseanlagen zur Stromerzeugung zu gewährleisten: "Wir dürfen die besonderen Vorzüge der sowohl bedarfsgerecht als auch rund um die Uhr abrufbaren Bioenergie nicht außer Acht lassen. Schließlich stammen 70 Prozent der aus erneuerbaren Energieträgern produzierten Gesamtenergiemenge aus der Bioenergie." Gerade mit dezentralen Strukturen können die Prinzipien der
Nachhaltigkeit bestmöglich eingehalten werden.
Gleichzeitig müsse jedoch die Vergütungsstruktur für erneuerbaren Strom insgesamt vereinfacht bzw. reduziert werden, so Bleser. Damit könnte auch die Anlagengestaltung nach Boni-Optimierung verhindert werden, was wiederum die Strompreissteigerungen dämpft. Auch wenn die Diskussion im Energiebereich vom Thema Strom beherrscht werde, dürften die erheblichen Potenziale der regenerativen Wärmeerzeugung nicht vergessen werden. Gerade hier ist die Biomasse mit 90 Prozent unangefochten an der Spitze der Leistung aller erneuerbaren Energieträger.
Über 120 Teilnehmer aus fünf Ländern treffen sich auf Einladung des Deutschen Biomasse-Forschungszentrum vom 24. bis zum 25. Mai 2011 auf der "International Biomass Conference" in Leipzig. Im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr nationale und internationale Vorgaben zum verstärkten Einsatz von Erneuerbaren Energien. Außerdem werden aktuelle Forschungsergebnisse und Entwicklungen von erforderlichen Zukunftstechnologien vorgestellt und diskutiert. Neben technischen und ökologischen Aspekten ist vor allem auch die ökonomische Umsetzbarkeit ein wichtiges Thema der Konferenz. (bmelv)