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16.03.2023 | 06:21 | Stromproduktion 

DIHK warnt vor vorschnellem Kohleausstieg

Berlin - Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) mahnt eine Absicherung der Stromproduktion beim weiteren Ausbau erneuerbarer Energien an.

Kohleenergie
DIHK warnt vor vorzeitigem Abschied von Kohlekraftwerken. (c) proplanta
«Es sollte künftig zudem der Grundsatz gelten: Kraftwerkskapazitäten werden nur abgeschaltet, wenn andere wetterunabhängige Leistungen zur Verfügung stehen», erklärte DIHK-Präsident Peter Adrian am Mittwoch.

In einem vom DIHK-Präsidium beschlossenen Positionspapier bekennt sich der Verband zum Ziel, dass Deutschland bis 2045 nicht mehr Treibhausgase ausstoßen soll als auch wieder gespeichert werden können, also klimaneutral ist. Dabei könne die deutsche Wirtschaft Vorreiter sein. Allerdings sei der Umstieg auf erneuerbare Energien eine «Herkulesaufgabe».

Es drohten ohne zügige politische Weichenstellungen «erhebliche negative Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Deutschland». Durch den Wegfall günstiger russischer Gaslieferungen als Folge des Ukraine-Kriegs habe die deutsche Wirtschaft ihren Preisvorteil vor allem gegenüber asiatischen Wettbewerbern verloren. Der Preisnachteil gegenüber der amerikanischen Konkurrenz sei stark gewachsen.

Vor diesem Hintergrund stellt die DIHK zehn Forderungen auf, darunter jene, Kohlekraftwerke weiter vorzuhalten, wenn die Ausbauziele für erneuerbare Energien wie Wind- und Solarkraft nicht erreicht werden.

«Mit der Vorhaltung der Kohlekraftwerke lassen sich unerwartete Belastungen in der Energieversorgung auch zukünftig abfedern.» Technologie zur Abscheidung, Nutzung und Speicherung von Kohlendioxid solle zur Anwendung kommen - die Bundesregierung will die entsprechende Gesetzgebung überarbeiten.

Zudem solle die Gewinnung heimischer Energieträger ausgebaut werden, fordert die DIHK. «Die Produktion von erneuerbaren Gasen sowie konventionelle Gasförderung inklusive einer nachhaltigen Schiefergasförderung an Land wie auf See schaffen ein breiteres Energieangebot.»

Fracking als Methode zur Gewinnung von Schiefergas ist in Deutschland verboten. Dabei wird Gas oder Öl mit Hilfe von Druck und Flüssigkeiten aus Gesteinsschichten herausgeholt, was Gefahren für die Umwelt bergen kann.
dpa
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