Von der BKN biostrom AG wurden die beiden Anlagen Biogas Frauwalde Betriebs GmbH & Co. KG aus Großkmehlen (Brandenburg) und Biogas Ueffeln Betriebs GmbH & Co. KG aus Ueffeln (Emsland) ausgezeichnet. Das Unternehmen BKN biostrom AG betreibt derzeit 30 Biogasanlagen in Deutschland und plant darüber hinaus den Bau weiterer 50 Anlagen. Als erste Biogasanlage in Schleswig-Holstein konnte die Biogas Drellborg GmbH & Co. KG in Ostenfeld ausgezeichnet werden. Auch sie wurde für das bestandene Audit nach dem DLG-Qualitätsmanagement Standard Biogas ausgezeichnet. Im Vorfeld des Audits wurden die Betreiber durch die Berater der
Maschinenringe Energie Pool GmbH (MEP) und des Maschinenrings Dithmarschen GmbH unterstützt. DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer überreichte die Urkunden am 16. Juni 2010 im Rahmen der DLG-Feldtage auf dem Rittergut Bockerode in Springe-Mittelrode bei Hannover.
Der DLG-Qualitätsmanagement Standard Biogas ist ein umfassendes System zur Aufdeckung von Fehlerquellen bei bestehenden Anlagen und zur Verbesserung von Arbeitsabläufen. Es erfolgt eine Überprüfung anlagenrelevanter Prozesse sowie der Einhaltung der genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen, der Anlagen- und der Arbeitssicherheit. Darüber hinaus wertet es Prozesse aus und ermittelt Verbesserungspotenziale.
Biogasanlagen sind hochkomplexe Kraftwerke, deren Handhabung ein ordnungsgemäßes Management und die laufende Kontrolle aller Prozesse voraussetzen. Viele Betreiber vernachlässigen im laufenden Betrieb das Management der Anlagen und konzentrieren sich auf die Sicherstellung der Gasausbeute. Im Alltag schleichen sich dadurch oft Fehler und Unzulänglichkeiten ein, die zu gravierenden Störungen oder gar Unfällen führen können. Die wirtschaftlichen Schäden, die durch den Betrieb einer Biogasanlage im Fall eines Unfalls oder bei Nichtbeachtung der gültigen Vorschriften entstehen, sind vielen Anlagenbetreibern nicht bekannt. Der DLG-Standard leistet in diesem Fall Unterstützung bei der Erstellung von Dokumentationsunterlagen zur Vorbereitung verschiedener Prüfverfahren und hilft, Risiken in der Anlage zu erkennen, Ressourcen einzusparen und Nachlässigkeiten aufzuspüren. Tritt ein Unfall auf oder werden bei einer behördlichen Überprüfung Unregelmäßigkeiten festgestellt, kann der Betreiber den ordnungsgemäßen Betrieb der Anlage durch das Qualitätsmanagementsystem nachweisen. Dadurch erhält er Rechtssicherheit. Zudem ist sichergestellt, dass er vor bösen Überraschungen gefeit ist, in dem beispielsweise das Betriebstagebuch nicht korrekt geführt und so Boni nicht gezahlt werden. Der dadurch entstandene Schaden summiert sich so schnell auf mehrere zehntausend Euro. (dlg)
