Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.12.2012 | 09:02 | Energiepolitik 

Energiewende muss optimiert werden

Berlin - Angesichts der sprunghaft steigenden Stromkosten für die Verbraucher wird der Ruf nach Korrekturen an der Energiewende lauter.

Energiepolitik
(c) proplanta
Die Verbraucherzentralen fordern, die Ausnahmeregelungen für viele Unternehmen abzuschaffen, um die Bürger zu entlasten. Die Linke verlangt eine Abwrackprämie für stromfressende Waschmaschinen und Kühlschränke, damit sich die Menschen stromsparende Geräte leisten können. Die CSU-Landesgruppe im Bundestag mahnt eine stärkere Steuerung des Ausbaus erneuerbarer Energien an, um Preissprünge für die Verbraucher zu vermeiden.

Der Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband, Gerd Billen, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Energiewende sei richtig - aus Verbrauchersicht aber teurer als nötig. «Sie ist zu schlecht koordiniert, sie ist zu schlecht geplant.»

Billen verlangte die Abschaffung der Privilegien, die viele Firmen von Netzentgelten und der Ökostrom-Umlage befreien. Dadurch müssten die Privathaushalte den größten Teil der Mehrkosten für die Energiewende schultern. «Das ist ungerecht - auch, weil wir sehr viele Verbraucher mit geringen Einkommen haben.»

Auch Linksfraktionschef Gregor Gysi forderte die Vergünstigungen für stromintensive große Konzerne bis auf wenige Ausnahmen zu streichen. Er schlug in einem dpa-Gespräch zudem vor, die Stromsteuer um den Betrag zu senken, um den die Umlage für die Förderung der erneuerbaren Energien gestiegen sei.

«Wir verwenden dann diese Gelder für die erneuerbaren Energien, machen die Strompreise aber nicht teurer.» Mit Hilfe der Abwrackprämie sollten Bürger ihre alten Haushaltsgeräte verschrotten und sich eine stromsparendere Technik kaufen können.

CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt wies SPD und Grünen die Verantwortung für die stark steigenden Energiepreise zu. «Wir müssen eine gesteuerte Energiewende anstreben, nicht wie Rot-Grün es gemacht hat, ungesteuert einfach den Ausbau der Erneuerbaren vorantreiben», sagte sie der dpa. Darin liege die wesentliche Ursache für die jetzige Preisentwicklung.

Deutschland hat nach Angaben von EU-Energiekommissar Günther Oettinger hinter Japan und Dänemark den höchsten Strompreis der Welt. Oettinger forderte in der «Welt am Sonntag»: «Wenn die Energiepreise steigen, müssen auch die Leistungen für Hatz-IV-Empfänger steigen.»

Der CDU-Politiker appellierte erneut an Deutschland, sich weniger stark von der Kohle-Verstromung abzuwenden. Sie sei bisher zu 45 Prozent im deutschen Energiemix enthalten und werde «viel länger eine wichtige Rolle spielen müssen, als mancher akzeptieren will». (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Windrad-Genehmigungen dauern in MV am längsten

 EU-Ziel für Offshore-Windenergie noch in weiter Ferne

 Union kritisiert Eile bei Solarpaket und Klimaschutzgesetz-Reform

 Koalition verspielt Chance für deutsche Solarindustrie

 Solarpaket: Für Branche nicht der große Wurf

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet