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18.06.2010 | 03:53 | Biokraftstoffe 

Europäische Biokraftstoffstrategie ein Flickenteppich

Berlin - Am 31. Mai und 1. Juni 2010 veranstaltete die Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement Biodiesel e.V. (AGQM) ihre 4. Internationale Konferenz für Biodieselhersteller.

Biokraftstoffe
Gleich zu Beginn der Tagung kritisierten die Konferenzteilnehmer die nicht abgestimmte Biokraftstoffpolitik der Europäischen Union als einen Flickenteppich. Angesichts der in einigen Mitgliedsstaaten zu geringen Biokraftstoffziele, könne von einer harmonisierten  Markteinführungsstrategie nicht die Rede sein, obwohl die europäische Kraftstoffqualitätsrichtlinie sowie die voraussichtlich Ende 2010 geänderte europäische Norm für Dieselkraftstoff (EN590) die flächendeckende Beimischung von 7 % Biodiesel ermöglichen würden. Dies entspräche bei einem heutigen Dieselverbrauch von etwa 200 Mio. Tonnen einem Mengenbedarf von ca.14 Mio. Tonnen Biodiesel und einer Steigerung des Absatzes um 32 Prozent. In der EU wurden 2009 ca. 9, 5 Mio. Tonnen Biodiesel verbraucht, bei einer Gesamtkapazität von mehr als 16 Mio. Tonnen.

Das Konferenzprogramm umfasste überdies aktuelle Fragestellungen zur Entwicklung des Biodieselmarktes und der politischen Rahmenbedingungen auf europäischer Ebene und in ausgewählten Drittländern, z. B. den USA, Argentinien sowie Malaysia und Indonesien. Gegenübergestellt wurden auch die wichtigsten Regelungen der Kraftstoffqualitätsrichtlinie und der Erneuerbare-Energien-Richtlinie. Vorgestellt wurden daneben auch Instrumente zum Risikomanagement , die angesichts der zunehmend volatilen Kraftstoffmärkte innerhalb von Preisabsicherungsstrategien eingesetzt werden können.

Im Mittelpunkt der Tagung standen weiterhin Themenstellungen zur chemischen Analytik von Biodiesel als Blendkomponente. Beleuchtet wurden insbesondere Begleitkomponenten, die in Hinblick auf die Filtrierbarkeit des Biodiesels kritisch zu bewerten sind und Gegenstand eines von der American Soybean Association (ASA) geförderten und von der AQGM und dem Verband der Ölsaatenverarbeitenden  Industrie in Deutschland e. V. (OVID) durchgeführten Projektvorhabens waren.

Vorgestellt wurden weiterhin Schwerpunkte zur Qualitätssicherung und motortechnischen Anforderungen bei Biodiesel, neue Produktionstechnologien zur Erweiterung des Rohstoffspektrums bei bestehenden Biodieselanlagen sowie der Stand der Normung bei Biodiesel (B10, B30 sowie reinem Pflanzenölkraftstoff).

Ein besonderer Schwerpunkt war den gemeinsamen Aktivitäten der AGQM und des FAM/DIN zur Durchführung des jährlichen internationalen Ringversuchs für Biodiesel und Rapsölkraftstoff gewidmet. Zum Abschluss der Konferenz wurde der zukünftige Handlungsbedarf zur Weiterentwicklung der Biodieselqualität vor dem Hintergrund steigender emissionsrechtlicher Anforderungen (Einführung der Euro-6-Motoren) sowie die von AGQM unterstützten Rennsportaktivitäten des Künstlers und Rennfahrers Smudo und dessen Four Motor Racing Teams vorgestellt. Der ehemalige DTM-Rennfahrer und heutige Teamchef  Thomas von Löwis of Menar stellte den Einsatz von qualitätsgesichertem Biodiesel im Rahmen des deutschen Langstreckenrennsports vor.

Die Vorträge sind jetzt als Download kostenpflichtig auf Anfrage (a.baeumer@agqm-biodiesel.de) erhältlich. (AGQM)
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