«Wir haben ungefähr eine Vervierfachung der Anfragen seit Ende letzten Jahres, seitdem die
Energiepreise gestiegen sind. Vor allem aus dem Verbraucherbereich», sagte der Geschäftsführer der Landesenergieagentur, Marko Mühlstein, der Deutschen Presse-Agentur. Insbesondere das Nutzerverhalten spiele dabei eine Rolle. Also: Wie heize ich richtig? Wie lüfte ich richtig? Auch das Interesse an sogenannten Balkonkraftwerken sei groß.
Neben dem schon leichten Runterregeln der Heizung lohnt es sich aus Sicht des Experten alte und ineffiziente Haushaltsgeräte auszutauschen. «Wir haben festgestellt, dass teilweise noch Geräte wie Waschmaschinen oder Kühlschränke in Sachsen-Anhalt in
Betrieb sind, die über 50 Jahre alt sind. Das haben wir nachgemessen und einen Einspareffekt von über 80 Prozent nachweisen können», sagte Mühlstein. Es müsse auch nicht das «absolute High-End-Produkt» sein, das viel Geld koste. «Es reicht auch ein technisch vernünftiges Gerät mit einer guten Energieeffizienzklasse.»
Für Kommunen gebe es mit dem Energiemanagementsystem einen «kostenfreien digitalen Werkzeugkasten», sagte Mühlstein. Damit könnten Kommunen nachweislich bis zu 20 Prozent an Energie sparen. Mit dem Online-Tool könnten alle Energieverbraucher in den Liegenschaften erfasst und die größten Posten herausfiltert werden. «Austauschbar ist beispielsweise eine alte Heizungspumpe», sagte Mühlstein. Mit einer elektronisch gesteuerten Heizungspumpe könnten etwa 80 Prozent des Stromverbrauchs gespart werden.
Zudem würde bei vielen Hausmeistern im Land das nötige Energiefachwissen fehlen. «Das ist ein strukturelles Defizit und da gibt es ein enormes Potenzial», so der Geschäftsführer. Angebotene Schulungen in dem Bereich seien sehr gut besucht. «Die Kommunen laufen uns hier die Türen ein», sagte Mühlstein.