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02.10.2006 | 19:02 | Biotreibstoffe 

Oils: Britischer Bedarf an Biotreibstoff wächst noch

LONDON (Dow Jones)--Großbritanniens Bedarf an Biotreibstoffen wird möglicherweise die von der Regierung bis 2010 anvisierten 1 Mio t (oder 5% Anteil am gesamten britischen Treibstoffverbrauch) übersteigen.

Oils: Britischer Bedarf an Biotreibstoff wächst noch
(c) proplanta
Dies sagte der Geschäftsführer von D1 Oils plc zu Dow Jones. Demnach könnte der wachsende internationale Fokus auf den Klimawandel und das Bestreben, die globale Erwärmung zu bremsen, dazu führen, dass der geplante Anteil von Biotreibstoffen über 5% getrieben werde, meinte Elliott Mannis. Biotreibstoffe "sind kein kurzlebiges Phänomen", sagte Mannis zu Dow Jones. "Ich erwarte eine deutliche Nachfrage."

Andere britische Unternehmen, wie Biofuels Corp plc oder Geenergy, teilen diese Erwartung einer steigenden Biodieselnachfrage und beeilen sich mit dem Bau von Anlagen, die Speiseöle wie Raps-, Soja- oder Palmöl in Biodiesel verwandeln. Die EU-Kommission hat prognostiziert, dass die Produktionskapazität von Biodiesel 2007 um 32% auf 8 Mio t steigen soll. Im laufenden Jahr legt die Produktion bereits um rund 44% gegenüber dem Vorjahr zu.

D1 Oils rechnet damit, dass die europäische Nachfrage nach Biodiesel die nach Ethanol übersteigen wird, da Autos mit Dieselantrieb zunehmend populärer werden. "Mehr als die Hälfte der neuen Autos, die im letzten Jahr in Europa verkauft wurden, hatten Dieselmotoren", hieß es in der Mitteilung von D1 Oils. Die derzeit gängigen Motoren können demnach problemlos eine Beimischung von 5% Biodiesel vertragen. Allerdings werde die derzeitige Ölsaatenerzeugung in der EU nicht ausreichen, um den Rohstoffbedarf für Biotreibstoff zu decken. Diese Ansicht wird auch von der EU-Kommission geteilt. "Für die EU wird es schwierig werden, ausreichend Raps zu erzeugen, um sowohl die Nachfrage der Biodieselerzeuger als auch den Nahrungsmittelmarkt zu bedienen", hieß es in einem Kommissionsbericht.

Um die Deckung des eigenen Bedarfs zu sichern, hat D1 Oils in Südostasien, Indien und im Süden Chinas mit dem Anbau von Jatropha-Sträuchern begonnen, einer nicht essbaren Ölpflanze, die auch als Purgiernuss bekannt ist. Jatropha-Sträucher können auch auf extrem trockenen Grenzstandorten angebaut werden, die für die Erzeugung von Nahrungsmitteln kaum zu nutzen sind. Diese Ölpflanze hat auch die Aufmerksamkeit der Vereinten Nationen und von BP plc auf sich gezogen.

Früher in diesem Jahr hatte BP die Investition von 9,4 Mio USD in ein Zehn-Jahres-Projekt in Indien bekannt gegeben, mit dem die Biodieselproduktion aus Jatropha untersucht werden soll. D1 Oils hat nach eigenen Angaben bisher Jatropha-Sträucher auf insgesamt 110.000 ha gepflanzt oder zumindest die Rechte zum Anbau erworben. Daneben hat D1 Oils kürzlich eine frühere Raffinerie für Treibstoff und Schmieröl-Zusatzstoffe an der englischen Westküste übernommen, die zu einer Anlage für die Biodieselproduktion umgebaut werden soll.

Damit ist die geplante Produktionskapazität des Unternehmens 2007 auf 320.000 t und 2008 auf 420.000 t gestiegen. Zunächst werde sein Unternehmen Sojaöl verwenden, höchstwahrscheinlich südamerikanischen Ursprungs, sagte Mannis. Später soll Jatrophaöl verwendet werden. Bisher hat der Konzern nach eigenen Angaben rund 800.000 GBP darauf verwendet, seine Bestände an Pflanzenölen aufzubauen. DJG/DJN/ste/2.10.2006

(END) Dow Jones Newswires
October 02, 2006 11:00 ET (15:00 GMT)
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