Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
26.04.2010 | 17:40 | Anti-Atom-Bewegung  

Politischer Druck für Atomausstieg steigt

Berlin - Die große Zahl der Anti-Atom-Demonstranten, die am Samstag in vier Bundesländern für den Atomausstieg auf die Straße gingen, ist für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein riesiger Erfolg.

Politischer Druck für Atomausstieg steigt. Anti-Atom-Bewegung setzte kraftvolle Zeichen gegen Laufzeitverlängerungen
„Die Menschenkette von Krümmel nach Brunsbüttel und die Proteste in Biblis und Ahaus haben deutlich gezeigt: Es gibt keine Renaissance der Atomkraft, es gibt eine Renaissance der Anti-Atom-Bewegung“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

Eine 120 Kilometer lange „Aktions- und Menschenkette“ vom Atomkraftwerk Krümmel in Schleswig-Holstein quer durch Hamburg bis zum AKW Brunsbüttel brachte am Samstag mehr als 120.000 Teilnehmer auf die Straßen und die Elbdeiche. In Hessen beteiligten sich vor dem AKW Biblis bei einer Kundgebung gegen den Pro-Atom-Kurs der Bundesregierung etwa 20.000 und in Nordrhein-Westfalen vor dem Atomzwischenlager Ahaus weitere rund 6.000 Atomgegner. Besonders beeindruckend sei gewesen, dass Menschen aus allen Regionen Deutschlands und aus allen Generationen bei den Aktionen mitgemacht hätten, sagte Weiger.

„Hundertvierzigtausend Demonstranten haben in der Auseinandersetzung um die Zukunft der Energieversorgung klar zum Ausdruck gebracht: Eine hoch industrialisierte Wirtschaftsnation wie die unsrige kann und muss auf den gefährlichen Irrweg der Atomkraft verzichten“, sagte Weiger. Dies werde auch in Ländern wahrgenommen, wo es noch keinen Ausstieg aus der Atomtechnologie gebe. Er forderte die Bundesregierung auf, nicht länger die kurzsichtigen Interessen von Energiekonzernen zur Grundlage ihrer Politik zu machen. „Es stehen nicht Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke auf der Tagesordnung sondern Laufzeitverkürzungen“, sagte Weiger.

Um die nationalen und internationalen Klimaziele zu erreichen, müsse Deutschland etwa Mitte dieses Jahrhunderts seinen Energiebedarf nahezu vollständig aus erneuerbaren Quellen decken. Weil sie Investitionen in erneuerbare Energien blockierten, stünden Atomkraftwerke ebenso wie neue Kohlekraftwerke diesen Zielen im Wege. Die Bundesregierung müsse endlich ihre Verantwortung wahrnehmen, die Risiken des Klimawandels und die Gefahren der Atomenergienutzung von der Bevölkerung abwenden und den Atomausstieg beschleunigen. (bund)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bilanz nach einem Jahr Atomausstieg

 Frankreich nimmt im Sommer neues Atomkraftwerk in Betrieb

 Grünen-Fraktionschefin hofft weiter auf Bewegung bei Solar-Förderung

 Neuartige Atomreaktoren auf Jahrzehnte nicht marktreif nutzbar

 Kernkraft-Gipfel: Staaten planen schnelleren Ausbau von Atomenergie

  Kommentierte Artikel

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein