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29.01.2015 | 15:10 | Windkraft 

Rekord bei neuen Windrädern in Deutschland

Berlin - Im vergangenen Jahr sind in Deutschland Windräder mit einer Gesamtleistung von 4.750 Megawatt errichtet worden - so viel wie nie zuvor.

Windkraftanlage
Der zwölf Jahre alte Rekord beim Windkraft-Ausbau ist 2014 gesprengt worden. Ein Grund liegt in größeren Flächenzuweisungen. Ein bisher Windkraft-skeptisches Bundesland überrascht besonders. (c) proplanta
Insgesamt wurden 1.766 Windräder an Land errichtet, wie der Bundesverband Windenergie am Donnerstag in Berlin mitteilte. Die neuen Kapazitäten entsprechen theoretisch der Leistung von drei Atomkraftwerken. In Schleswig-Holstein wurde am meisten installiert, Schlusslicht mit einer Anlage ist Berlin. Erstmals wurden in allen 16 Bundesländern neue Anlagen gebaut.

Der Hauptgrund für den Windkraft-Rekord lag in großzügigeren Flächenzuweisungen, aber auch die im August in Kraft getretene Ökostrom-Reform trug dazu bei - die Förderkürzungen führten dazu, dass zuvor noch viele Windrad-Anträge gestellt wurden. Der bisherige Rekord wurde im Jahr 2002 mit 3.240 Megawatt erreicht.

Damit wurde das Regierungsziel von rund 2.500 Megawatt im Jahr deutlich übertroffen. Windkraft an Land ist der günstigste Weg der Ökoenergie-Gewinnung. Mit der jüngsten Reform wurde die Förderung weiter gekürzt. Diese Kosten, die mit der Ökostrom-Umlage auf die Strompreise abgewälzt werden, sind für die Verbraucher weit weniger spürbar als die Solarförderung. Weit teurer ist in den nächsten Jahren hingegen der Ausbau der Windkraft im Meer.

Insgesamt stehen in Deutschland an Land nun 24.867 Windräder mit einer Leistung von 38.115 Megawatt, die meisten in Niedersachsen. Überraschend ist, dass das bisher Windkraft-skeptische Bayern 2014 auf Platz fünf lag - immerhin wurden 154 Windräder (Leistung: 410 MW) neu errichtet. Dies lag vor allem an Vorzieheffekten wegen einer neuen Mindestabstandsregelung zu Wohngebieten, die den Ausbau künftig im Freistaat deutlich drosseln könnte.

Durch ein neues Anlagenregister wird der Ausbau bundesweit besser gesteuert. Zudem werden zunehmend alte Anlagen durch größere und leistungsstärkere ersetzt. Die durchschnittliche Leistung betrug im vergangenen Jahr bei neu errichteten Anlagen 2,7 Megawatt, der Rotormesser 99 Meter und die Nabenhöhe im Schnitt 116 Meter.

Aber die «Verspargelung» der Landschaft ist umstritten - zudem kommt der Leitungsbau nicht hinterher. Immerhin gibt es nun grünes Licht für die letzten Abschnitte der «Thüringer Strombrücke», die Windstrom aus dem Osten nach Bayern bringen soll, wo bald das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld vom Netz geht. Die «Super-Leitung» soll der 800 Kilometer lange SuedLink werden, von Schleswig-Holstein bis nach Bayern und Baden-Württemberg. Aber das Projekt ist höchst umstritten - am Samstag steht die nächste Protestkundgebung auf der Tagesordnung, in Pegnitz in Oberfranken.(dpa)
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