Dieses Jahr sei ein weiterer deutlicher Rückgang zu erwarten, weil Block B des schwäbischen Atomkraftwerks Gundremmingen seit Januar endgültig vom Netz sei, teilte der Verband der Bayerischen Energie- und
Wasserwirtschaft am Mittwoch mit.
Im vergangenen Jahr hätten die Kraftwerke noch 52 Milliarden Kilowattstunden erzeugt, der Verbrauch liege bei annähernd 80 Milliarden Kilowattstunden. Die Lücke sei mit Strom aus privaten Biogas- und Solaranlagen und mit Importen aus dem Ausland gefüllt worden. Strom aus Erdgas und Wasserkraft würden im Freistaat wichtiger, weil sie die
Versorgung unabhängig von Tageszeit und Wetter sicherten, sagte Verbandschef Wolfgang Brandl. Stromspeicher gebe es nur wenige.
Grund für den Rückgang des Stroms aus Kraftwerken ist das Aus der Kernkraftwerke Isar 1 und Grafenrheinfeld sowie der Rückgang der
Stromerzeugung aus Erdgas. Mit Blick auf Bevölkerungszuwachs, gute Wirtschaftslage und E-Mobilität erwartet der Verband für die nächsten Jahre eine moderat steigende Nachfrage.
Es werde aber «große Anstrengungen erfordern, diese Lücke unter Aufrechterhaltung von Versorgungssicherheit, Preiswürdigkeit und Umweltfreundlichkeit schließen zu können», sagte Brandl. «Wer dabei nur auf heimische Sonne, Wind und
Biomasse setzt, gibt sich einer Illusion hin und wird dieses Zieldreieck deutlichst verfehlen.»