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19.07.2007 | 14:41 | Lebensmittelskandale 

Gammelfleisch auf dem Teller und weitere Lebensmittelskandale - eine Chronologie

Hamburg - Gammelfleisch, Acrylamid in Pommes, Dioxin oder Nitrofen in Tierfutter - immer wieder haben Lebensmittelskandale Verbrauchern den Appetit verdorben. Einige Fälle aus den vergangenen Jahren:

Gammelfleisch
(c) proplanta
Einige Fälle aus den vergangenen Jahren:
2006: Ein Passauer Unternehmen soll insgesamt 140 Tonnen verdorbenes Wildfleisch verkauft und Produkte zum Teil falsch etikettiert haben. Zwölf Tonnen Fleisch werden beanstandet und zurückgerufen. Das Haltbarkeitsdatum war um bis zu vier Jahre überschritten. Der Händler nimmt sich das Leben. In den folgenden Wochen gibt es weitere bedeutende Fälle unter anderem in Frankfurt/Main, Berlin, Oldenburg (Niedersachsen), Gotha, Karlsruhe, Stuttgart, Mannheim, Speyer und Braunschweig mit verdorbenen Dönerspießen, überlagerten Hirschkoteletts und Bratwürsten sowie altem Geflügelfleisch.

2005: Mindestens 50 Betriebe und Lager sind in Geschäfte mit verdorbenem Fleisch verwickelt. Schwerpunkte der Schiebereien sind Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Allein in Gelsenkirchen werden 60 Tonnen Gammelfleisch entdeckt. Größere Mengen waren schon in den Vertrieb gelangt und zu Döner, Bratwurst und Geflügelnuggets verarbeitet.

2005: Ein Geschäftsmann aus dem niederbayerischen Deggendorf kauft tonnenweise Schlachtabfälle aus der Schweiz und deklariert sie um, bevor sie an Lebensmittelproduzenten verkauft werden. Er wird später zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Der Mann hatte schon 2003 wegen Fleischbetrügereien eine Bewährungsstrafe bekommen.

2003: In Viehfutter wird Dioxin entdeckt, das den Grenzwert um das Doppelte übersteigt. Ursache ist der wochenlange Weiterbetrieb einer defekten Anlage bei einem Thüringer Hersteller. Er verkauft 1200 Tonnen mit dem Krebs erregenden Gift verunreinigtes Futter. Rund 60 Betriebe werden gesperrt, die betroffenen Tiere getötet. Das Fleisch der gefütterten Tiere kommt nicht in den Handel.

2002: Forscher warnen vor dem Krebs erregenden Stoff Acrylamid. Untersuchungen hatten ergeben, dass sich Acrylamide vor allem bei starker Erhitzung von Kartoffeln und Mehl bilden. Betroffen sind neben Bratkartoffeln, Chips und Pommes frites auch Kekse und Knäckebrot. Wie hoch das Krebsrisiko ist, bleibt strittig. Die Lebensmittelindustrie senkt die Acrylamidwerte in ihren Produkten.

2002: Beim Nitrofen-Skandal kommen in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen bei Biolieferanten Futtermittel zu Tage, die 200 000- fach über dem Grenzwert mit dem verbotenen Unkrautvernichtungsmittel Nitrofen verseucht sind. Handelsketten und Supermärkte nehmen vorsorglich Bio-Produkte für kurze Zeit aus den Regalen. (dpa)
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