Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
31.08.2023 | 14:34 | Fleisch, Milch, Eier und Fisch 

Österreich: Etwas mehr tierische Produkte pro Kopf konsumiert

Wien - Laut aktuellen Versorgungsbilanzen von Statistik Austria wurden in Österreich im Jahr 2022 pro Kopf insgesamt 227,0 kg tierische Erzeugnisse (Fleisch, Milch, Eier und Fisch) verbraucht.

Milchprodukte
Pro-Kopf-Verbrauch tierischer Erzeugnisse 2022 gegenüber Vorjahr leicht gestiegen - Im Zehnjahresdurchschnitt ist der Verbrauch um 11,0 kg gesunken. (c) proplanta
Dies stellt ein Plus von 1,0 kg gegenüber dem Vorjahr dar, jedoch ein Minus von 11,0 kg im Vergleich zum Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Dabei wurde um 1,1 kg mehr Milch verbraucht als 2021, aber um 4,6 kg weniger als im zehnjährigen Vergleich. Der Verbrauch von Fleisch sank weiter auf nunmehr 88,2 kg, er liegt damit um 6,7 kg unter dem Zehnjahresdurchschnitt.

Österreichs landwirtschaftliche Betriebe produzierten im Jahr 2022 in Summe 5,0 Mio. t an tierischen Erzeugnissen, damit lag die Produktion um 2 % über dem Niveau des Vorjahres. Es wurden 3,98 Mio. t Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch (+3 % gegenüber 2021), 2,38 Mrd. Eier (+3 %) und 5.500 t Fisch (+6 %) für den inund ausländischen Markt erzeugt. Bei Fleisch lag die Bruttoeigenerzeugung (in Schlachtgewicht, d. h. mit Knochen und Fett) mit 878.000 t um 3 % unter dem Niveau des Vorjahres.

Für die Ernährung im Inland standen 2022 insgesamt 799.000 t Fleisch (+1 %), 715.000 t Trinkmilch einschließlich Joghurt und Sauermilchgetränke (+3 %), 209.000 t Käse (±0 %), 49.000 t Butter (±0 %), 2,2 Mrd. Eier (+3 %) und 66.000 t Fisch (±0 %) zur Verfügung.

Der Selbstversorgungsgrad gibt Auskunft darüber, inwieweit die heimische Produktion in der Lage ist, den inländischen Verbrauch abzudecken. Dieser erreichte für Trinkmilch (einschließlich Joghurt) 176 % (Vorjahr: 178 %), für Käse (einschließlich Schmelzkäse) 121 % (Vorjahr: 118 %) und für Fleisch 110 % (Vorjahr: 114 %). Bei anderen Produkten lag der Selbstversorgungsgrad unter 100 %, d. h. der Bedarf konnte nicht zur Gänze aus heimischer Produktion gedeckt werden, nämlich bei Eiern (94 %; Vorjahr: 92 %), Butter (67 %; Vorjahr: 72 %) und Fisch (8 %; Vorjahr: 8 %).

Der errechnete Pro-Kopf-Verbrauch lag 2022 bei 79,0 kg Milch (+1,1 kg gegenüber dem Vorjahr), 23,1 kg Käse (einschließlich Schmelzkäse; −0,1 kg), 5,4 kg Butter (±0 kg), 15,3 kg Eiern (das entspricht 248 Stück; +0,3 kg bzw. +6 Stück) und 88,2 kg Fleisch (−0,4 kg). Davon standen 58,6 kg Fleisch der menschlichen Ernährung zur Verfügung, das restliche Drittel des Pro-Kopf-Verbrauchs entfiel z. B. auf Knochen oder wurde zu Hunde- und Katzenfutter verarbeitet.

Zur Deckung des Inlandsbedarfs wurden Importe bei Fleisch (364.000 t; +3 %), Trinkmilch (83.000 t; +14%), Käse (132.000 t; −1 %) sowie Fisch (77.000 t; +6 %) getätigt. Zugleich wurden 503.000 t Fleisch (−6 %), 566.000 t Trinkmilch (+1 %) und 178.000 t Käse (+5 %) exportiert.

Agraraußenhandelsvolumen weiterhin steigend



Gegenüber 2021 erhöhte sich das Agraraußenhandelsvolumen (sowohl pflanzlicher als auch tierischer Produkte) von 27,7 Mrd. auf 32,4 Mrd. Euro. Das Agraraußenhandelsvolumen entspricht somit einem Anteil von 8 % am gesamten Außenhandelsvolumen, das sich 2022 auf 410,0 Mrd. Euro belief. Der Wert der Agrarimporte stieg von 13,9 Mrd. auf 16,2 Mrd. Euro, jener der Exporte von 13,8 Mrd. auf 16,2 Mrd. Euro. Haupthandelspartner waren die Mitgliedstaaten der Europäischen Union mit einem Anteil von 83 % an den Importen und 76 % an den Exporten.
Pro-Kopf-Verbrauch tierischer Erzeugnisse 2021 und 2022Bild vergrößern
Pro-Kopf-Verbrauch tierischer Erzeugnisse 2021 und 2022
statistik-austria
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Nachfrage nach Fleischersatz kurbelt Produktion an

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Ausgeglichene Verhältnisse am Milchmarkt

 Blockbutter wird teurer

 Konsum von Milch, Käse und Butter rückläufig

  Kommentierte Artikel

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss