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17.07.2014 | 13:07 | Ende des Biogasbooms 

Stockender Biogasanlagenbau in NRW

Bonn - In Nordrhein-Westfalen wurden im vergangenen Jahr kaum noch neue Biogasanlagen gebaut. Das ist das Ergebnis einer Auswertung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Biogasanlagenbau
(c) proplanta
Ende 2013 gab es in NRW 607 Biogasanlagen, 22 mehr als im Vorjahr. Die installierte elektrische Gesamtleistung betrug 275 Megawatt, nur 25 Megawatt mehr als 2012.

Hauptursachen für das Ende des Biogasbooms sind nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer die veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen durch das 2012 in Kraft getretene Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) sowie die anhaltend hohen Preise für landwirtschaftliche Rohstoffe. Die führen dazu, dass auch Mais für die Produktion von Biogas teurer wird und die Pachtpreise steigen, was die Wirtschaftlichkeit von Biogasprojekten verschlechtert.

Auch der Neubau kleiner Biogasanlagen mit nicht mehr als 75 Kilowatt elektrischer Leistung, der durch die Novelle des EEG gefördert werden sollte, liegt weit hinter den Erwartungen zurück. In NRW gibt es zurzeit 33 Biogasanlagen in dieser Leistungsklasse, 22 davon wurden seit 2012 in Betrieb genommen. Oberhalb 75 Kilowatt wurden 2013 so gut wie keine neuen Biogasanlagen in Betrieb genommen.

Die meisten Biogasanlagen und die höchste elektrische Leistung gibt es nach wie vor im Kreis Borken. Hier stehen mehr als 85 Biogasanlagen mit 33 Megawatt Leistung. Die nächsten Plätze belegen die Kreise Kleve mit 41 Anlagen, Minden-Lübbecke mit 40 Anlagen und Coesfeld mit 38 Anlagen.

Die Kreise Steinfurt und Paderborn haben jeweils 37 Anlagen, gefolgt von den Kreisen Höxter und Warendorf mit jeweils 35, Soest mit 33 und Gütersloh mit 29 Biogasanlagen. Insgesamt erzeugen die Biogasanlagen in NRW 2013 etwa 2,07 Mio. Megawattstunden Strom. Das entspricht dem Bedarf von rund 460.000 Haushalten.

Wichtigstes Futter für die Biogasanlagen ist unverändert der Silomais mit knapp 47 % der eingesetzten Gesamtmasse. Den zweiten Platz auf dem Speiseplan der Biogasbakterien halten Gülle und Stallmist. Zugenommen hat der Einsatz von Zuckerrüben, insgesamt liegt deren Anteil aber immer noch bei nur knapp 3 %. (lwk-nrw)
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