Die Beprobungen der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen vom 21. September zeigen weiterhin eine relativ langsame Entwicklung der Bestände, die nur allmählich die Erntereife erreichen, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Nur die frühen Sorten haben im Süden und Osten Niedersachsens den nötigen Trockensubstanzgehalt von 30 Prozent bereits erreicht. Im Norden lagen die Werte noch deutlich unter 28 Prozent. Dort und in sehr ungünstigen Lagen warten die Landwirte deshalb auch bei den frühen Sorten noch mit der Ernte. Der Bereich der mittelfrühen Sorten war bisher nur selten weit genug entwickelt, um schon geerntet zu werden. Die Trockensubstanzgehalte im Kolben lagen bei diesen Sorten erst bei etwa 50 Prozent. Damit haben die Pflanzen noch eine bis zwei Wochen Zeit, sich weiter zu entwickeln und die Stärkeeinlagerung weitgehend abzuschließen.
Aus dem Maiskorn sollte möglichst keine Flüssigkeit mehr austreten, wenn dieses zerquetscht wird. Die Ernte sollte daher nicht vor Oktober beginnen, empfehlen die Experten der Landwirtschaftskammer. Der Mais wird damit eine Woche länger für die Abreife benötigen, als bisher erwartet wurde. Wird zu früh geerntet, können wertvolle Nährstoffe und Energie gehen, wenn Sickersaft aus der Maismiete austritt. Dieses gilt besonders bei der Verwendung als Rindviehfutter. Beim Einsatz als Biogassubstrat ist das Auftreten von Sickersaft nicht so problematisch, da dieser nach dem Auffangen im Fermenter mitvergoren werden kann. Lediglich der Ertrag der in diesem Fall offenbar zu früh geernteten Maispflanzen ist etwas niedriger.
Durch die starken Regenfälle der vergangenen Tage sind die Böden aufgeweicht. Für die großen Maishäcksler sind die meisten Flächen deshalb noch nicht befahrbar, ohne große Flurschäden zu hinterlassen. Die Landwirte hoffen nun auf einige sonnige Tage, damit die Pflanzen zügig abreifen und dann sicher geerntet und eingelagert werden können. (LPD)