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19.01.2013 | 18:55 | Wochenendwetter 

Stürme, Eisglätte und Winterfreuden

Offenbach - Schnee und Eis haben in Europa zu zahlreichen Unfällen geführt. Mancherorts fiel der Strom aus. Zugleich freuten sich die Menschen in den Alpen über beste Schneebedingungen. Und es bleibt kalt.

Rodeln
(c) proplanta
Der Winter hat Deutschland fest im Griff - auch nächste Woche wird es frostig. «Der Winter bleibt uns aller Voraussicht nach noch längere Zeit erhalten», sagte Meteorologe Marcus Beyer vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Samstag. Dafür verantwortlich ist das Tief «Gong». Im Südwesten rechnete der DWD mit gefrierendem Regen und glatten Straßen am Sonntag. Für Baden-Württemberg gab der Dienst daher eine Unwetterwarnung heraus.

In der Nacht zum Montag fällt vielerorts wieder Schnee. Etwas milder wird es in der kommenden Woche nur im Südwesten. Tagsüber seien dort auch wieder Temperaturen über Null zu erwarten. Sonst bleibe es frostig bei gelegentlichem Schneefall.

Viele Menschen in Bayern freuten sich schon am Wochenende über hervorragende Bedingungen auf Skipisten und Loipen mit viel Neuschnee. Auf der Zugspitze konnten die Skifahrer am Samstag Pulverschnee und eine Fernsicht bis nach Südtirol genießen. Auch in den Skigebieten am Spitzingsee oder dem Großen Arber im Bayerischen Wald tummelten sich Skifahrer und Snowboarder. Wegen des Föhns bestand in den Alpen allerdings Lawinengefahr.

In Spanien und Portugal richteten heftige Unwetter mit Windböen von bis zu 100 Stundenkilometern beträchtliche Zerstörungen mit mehreren Toten an. Der schlimmste Zwischenfall ereignete sich am Samstag nach Behördenangaben im südostspanischen El Llano del Beal, wo zwei Männer von einer vom Wind umgestürzten Gartenmauer erschlagen wurden. Aufgrund von Schnee und Regen, mehrerer Erdrutsche und Hunderter umgestürzter Bäume wurden auf der iberischen Halbinsel viele Straßen und Gleise gesperrt. Für Chaos sorgten in beiden Ländern darüber hinaus auch großflächige Stromausfälle. Über 20 Flugzeuge wurden in Lissabon wegen starker Winde umgeleitet.

Auf Europas größtem Flughafen London-Heathrow wurden aufgrund von Schneefällen und eisigen Temperaturen am Samstagmorgen rund 100 Flüge gestrichen, nachdem am Freitag 300 ausgefallen waren. Hunderte Passagiere hatten bereits die Nacht im Flughafen verbringen müssen und dort teilweise auf dem Boden übernachtet. Am Samstag besserte sich das Wetter.

Neuschnee und Frost führten in Polen, Tschechien und der Slowakei zu glatten Fahrbahnen. In Warschau und Breslau (Wroclaw) kam der Winterdienst mit dem Räumen nicht hinterher, wie der polnische Nachrichtensender TVN24 berichtete. Im slowakischen Bratislava lag der Bahnverkehr wegen Schneeverwehungen stundenlang still.

In Frankreich starben wegen Glatteis und Schneefällen sechs Menschen bei Unfällen. In der Nähe von Chambéry in den französischen Alpen geriet am Samstagmorgen ein Reisebus mit russischen Touristen ins Schleudern und stürzte um. 20 der mehr als 40 Insassen wurden leicht verletzt und 3 schwer. Im Pariser Szene-Viertel Belleville nutzten Kneipengänger dagegen die geschlossene Schneedecke am Freitagabend spontan, um auf Plastiktüten die in diesem Teil der Stadt steilen Straßen runterzurutschen.

In Russland sprangen mehrere Hunderttausend russisch-orthodoxe Gläubige bei klirrender Kälte ins Wasser, um sich mit Eisbädern symbolisch von ihren Sünden reinzuwaschen. Bei Temperaturen um minus 23 Grad Celsius beteiligten sich am Samstag allein in Moskau dem Innenministerium zufolge mehr als 165.000 Menschen an der Zeremonie. Damit erinnern die Gläubigen an die Taufe Jesu. Das von Geistlichen gesegnete Wasser soll Geist und Seele läutern.

Bei einer Eisrettungsübung im thüringischen Geraberg starb am Samstagmittag ein Angehöriger der Wasserwacht. Der 24-Jährige war beim Tauchen im dortigen Freibad zwischen zwei ausgesägten Eislöchern nicht wieder aufgetaucht. Obwohl er nur wenige Minuten unter Wasser war, bevor er geborgen wurde, kam jede Hilfe zu spät. Die Wasserretter hatten die Löcher für die Übung in die Eisdecke gesägt.

In New York herrschte zwar eisiger Wind, doch statt Schneefall dominierte die Sonne das Wetter. In den Südstaaten der USA ist der Januar sogar ungewöhnlich mild mit 20 Grad und mehr. In Washington kann sich der alte und neue Präsident Barack Obama auf etwa zehn Grad und Sonne zur Feier seiner Amtseinführung am Montag freuen. (dpa)
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