Das geht aus einem Bericht zum sogenannten EU-Emissionshandel hervor, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Zuvor hatte das «Handelsblatt» (Mittwochsausgabe) darüber berichtet. Beim Emissionshandel können Unternehmen mit Rechten zum Ausstoß klimaschädlicher Gase handeln.
Das System soll die Firmen auf möglichst effiziente Weise zum
Klimaschutz zwingen. Durch den Handel sollen jene Firmen die Verschmutzungsrechte kaufen können, die sie am nötigsten brauchen. Zugleich soll nach und nach die Gesamtzahl der Zertifikate sinken - so soll die Wirtschaft immer grüner werden.
Doch durch die
Wirtschaftskrise produzierten die Unternehmen weniger. Dadurch sind mehr ungenutzte Lizenzen auf dem Markt, so dass die Preise verfallen sind. Während die Zertifikate einst bis zu 30 Euro kosteten, liegt ihr Preis aktuell zwischen sieben und acht Euro.
Daher diskutiert Europa nun über eine Reform. Andernfalls gehe der Anreiz zum klimafreundlicheren Produzieren verloren, fürchten die EU-Klimaschutzkommissarin und Umweltschützer.
Bislang hatte die Brüsseler Behörde im Sommer bereits eine Verknappung der Zertifikate vorgeschlagen - die Frage, was auf die Dauer mit dem Überangebot an Zertifikaten geschehen soll, wollte sie erst später beantworten. Dieses Papier will die Kommission nun am 14. November vorstellen.
«Sowohl kurz- als auch langfristige Optionen sind kompatibel, und wir denken über beide zugleich nach», sagte der Sprecher von EU-Klimaschutzkommissarin Connie Hedegaard der dpa auf Anfrage.
In dem Papier spielt die Brüsseler Behörde mehrere Strategien durch, um den Preis der Zertifikate wieder anzuheben. Neben einer Verminderung der Zertifikate schlägt die Kommission zum Beispiel ehrgeizigere CO2-Sparziele für die Wirtschaft vor.
Um die Zustimmung der Mitgliedstaaten zu erhalten, stellt die
EU-Kommission den Regierungen einen Geldsegen in Aussicht. «Eine Verknappung um 1,4 Milliarden Stück würde die Einnahmen der Mitgliedstaaten durch die Versteigerungen signifikant steigen lassen», heißt es in dem Bericht. (dpa)