Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
01.11.2012 | 09:32 | Treibhausgase 

Emissionshandel muss optimiert werden

Brüssel - Die EU-Kommission denkt über eine dauerhafte Verknappung der Rechte zum Ausstoß des Treibhausgases CO2 nach.

Emissionen
(c) proplanta
Das geht aus einem Bericht zum sogenannten EU-Emissionshandel hervor, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Zuvor hatte das «Handelsblatt» (Mittwochsausgabe) darüber berichtet. Beim Emissionshandel können Unternehmen mit Rechten zum Ausstoß klimaschädlicher Gase handeln.

Das System soll die Firmen auf möglichst effiziente Weise zum Klimaschutz zwingen. Durch den Handel sollen jene Firmen die Verschmutzungsrechte kaufen können, die sie am nötigsten brauchen. Zugleich soll nach und nach die Gesamtzahl der Zertifikate sinken - so soll die Wirtschaft immer grüner werden.

Doch durch die Wirtschaftskrise produzierten die Unternehmen weniger. Dadurch sind mehr ungenutzte Lizenzen auf dem Markt, so dass die Preise verfallen sind. Während die Zertifikate einst bis zu 30 Euro kosteten, liegt ihr Preis aktuell zwischen sieben und acht Euro.

Daher diskutiert Europa nun über eine Reform. Andernfalls gehe der Anreiz zum klimafreundlicheren Produzieren verloren, fürchten die EU-Klimaschutzkommissarin und Umweltschützer.

Bislang hatte die Brüsseler Behörde im Sommer bereits eine Verknappung der Zertifikate vorgeschlagen - die Frage, was auf die Dauer mit dem Überangebot an Zertifikaten geschehen soll, wollte sie erst später beantworten. Dieses Papier will die Kommission nun am 14. November vorstellen.

«Sowohl kurz- als auch langfristige Optionen sind kompatibel, und wir denken über beide zugleich nach», sagte der Sprecher von EU-Klimaschutzkommissarin Connie Hedegaard der dpa auf Anfrage.

In dem Papier spielt die Brüsseler Behörde mehrere Strategien durch, um den Preis der Zertifikate wieder anzuheben. Neben einer Verminderung der Zertifikate schlägt die Kommission zum Beispiel ehrgeizigere CO2-Sparziele für die Wirtschaft vor.

Um die Zustimmung der Mitgliedstaaten zu erhalten, stellt die EU-Kommission den Regierungen einen Geldsegen in Aussicht. «Eine Verknappung um 1,4 Milliarden Stück würde die Einnahmen der Mitgliedstaaten durch die Versteigerungen signifikant steigen lassen», heißt es in dem Bericht. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Habeck sieht großes Potenzial in CO2-Einlagerung

 CO2 in Nordsee lagern?

 CO2-Entnahme aus Atmosphäre soll in EU vorangetrieben werden

 Fachleute für frühere Erhöhung des CO2-Preises

 Klimageld soll bis spätestens 2027 stehen

  Kommentierte Artikel

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein