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11.10.2006 | 14:25 | Salate 

Endivien vor allem im Südwesten beliebt

Bonn - Endiviensalat, der in Deutschland ganzjährig aus dem In- und Ausland erhältlich ist, findet nicht in allen Regionen großes Interesse.

Endiviensalat
(c) proplanta
Die meisten Käufer hat das Blattgemüse mit der leicht bitteren Note in den hiesigen Anbauzentren Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Dort konzentrieren sich fast 90 Prozent der deutschen Anbauflächen, und auf diese Länder entfielen im vorigen Jahr 83 Prozent des Endivienverbrauchs der privaten Haushalte.

Allerdings ist Endivien eher ein Nischenprodukt: Im Bundesdurchschnitt griffen 2005 nur 14 von 100 Haushalten beim Gemüseeinkauf mindestens einmal zu Endivien. Weniger Käufer hatten beim Frischgemüse nur Rosenkohl und Rhabarber. Dagegen wurde Eissalat im vorigen Jahr in 67 von 100 Privathaushalten mindestens einmal konsumiert und ist damit die Nummer eins im Blattgemüseangebot.

Die deutsche Anbaufläche von Endivien, der als Wintersalat Escariol und als Frisée-Endivie kultiviert wird, ist in den 90er Jahren stark gestiegen und hat sich in den vergangenen Jahren auf dem erhöhten Niveau stabilisiert. 2005 betrug die Fläche 425 Hektar, die Erntemenge belief sich auf 12.000 Tonnen. Zum Vergleich: Die Anbaufläche und Erntemenge von Eissalat war 2005 ungefähr um ein Zehnfaches größer.

Für den Bedarf in Deutschland reicht die hiesige Produktion jedoch nicht aus. Abseits der heimischen Saison, die sich von Mai bis September erstreckt, erreichen umfangreiche Einfuhren aus Italien, den Niederlanden und Frankreich den deutschen Markt, zumal in den Wintermonaten das Interesse an Endivien am größten ist. In jüngerer Zeit entwickeln sich die Importe allerdings rückläufig: Während 2003 noch knapp 28.000 Tonnen Endivien nach Deutschland importiert wurden, waren es 2005 nur noch 20.500 Tonnen. In dieser Zeit sank der durchschnittliche Verbrauch der privaten Haushalte von rund 40 Kilogramm auf 26,5 Kilogramm je 100 Haushalte.

Größter Endivien-Erzeuger: Italien
In der EU-25, wo 2005 rund 506.000 Tonnen Endivien geerntet wurden, ist Italien das größte Erzeugerland. Dort belief sich die Produktion im vorigen Jahr auf 228.000 Tonnen; in Frankreich waren es 112.000 Tonnen. Die EU-Osterweiterung hatte auf die Endivienerzeugung der Gemeinschaft wenig Einfluss. Einzig in Slowenien erreichen die Mengen einen Umfang, der einen Ausweis dieser Salatart in der offiziellen Statistik rechtfertigt. Trotzdem ergab die Endivienerzeugung in den zehn neuen Mitgliedstaaten zuletzt nicht einmal ein Prozent der insgesamt in der EU-25 produzierten Menge.

Quelle: ZMP Agrarmarkt 11.10.2006
© ZMP 
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