Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die
Verbraucherpreise nach bisher vorliegenden Ergebnissen zwar voraussichtlich um 1,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Im März hatte die jährliche Teuerungsrate aber mit 1,1 Prozent erstmals seit Februar 2009 wieder über der 1-Prozent-Marke gelegen. Im Vergleich zum Vormonat sanken die Verbraucherpreise im April um 0,1 Prozent.
Die Werte liegen weiterhin weit unter der Warnschwelle der Europäischen Zentralbank (EZB), die bei Inflationsraten von knapp unter 2,0 Prozent Preisstabilität gewahrt sieht.
Wie schon in den Vormonaten bestimmten im April starke Preiserhöhungen bei leichtem Heizöl und Kraftstoffen die die Teuerungsrate, berichteten die Statistiker. UniCredit-Volkswirt Alexander Koch unterstrich, dass sich der Euro-Preis für Rohöl seit dem Tiefpunkt im Dezember 2008 mehr als verdoppelt habe. Wegen des strengen Winters habe sich auch der saisonübliche Preisrückgang einiger Nahrungsmittel verzögert.
Inflationsdämpfend wirkten sich hingegen die Entwicklung der Gaspreise im Vorjahresvergleich aus. Wegen der frühen Osterferien dürfte auch der Preisrückgang für Pauschalreisen die Inflation niedrig gehalten haben. Dieser Effekt werde sich aber im Mai umkehren, prognostizierte die Commerzbank.
Ökonomen erwarten, dass sich die Inflationsrate im Jahresverlauf auf einem Wert um 1,0 Prozent einpendeln wird. Während die Energiepreise demnach weiter steigen, werden der Groß- und Einzelhandel keine nennenswerten Preiserhöhungen durchsetzen können. (dpa)