Japan erwartet leichen ZuwachsDer japanische Herstellerverband JAMMA berichtet von einer etwas aufgehellten Stimmung in der Branche, wenn auch nach wie vor die Mehrheit der Hersteller mit der Lage auf dem Heimatmarkt nicht zufrieden ist. Für 2012 rechnet man jedoch mit einem Zuwachs des Marktes um 9 Prozent bei Maschinen und um 2 Prozent bei Traktoren, gefolgt von einem weiteren Wachstum im kommenden Jahr um 2 Prozent.
Förderungsprogramme stimulieren Investitionslage in IndienIndien zieht in diesem Jahr den Vergleich mit einem sehr guten Vorjahr. Die Ernte fiel 2011 überdurchschnittlich hoch aus, während Trockenheit und erst spät einsetzender Niederschlag die Ernteergebnisse in diesem Jahr gedämpft haben. Gleichzeitig profitieren aber auch die indischen Bauern von höheren Preisen für ihre Erzeugnisse. Nach dem Marktzuwachs um 25 Prozent für
Landmaschinen im Jahr 2011 rechnet der Verband FICCI mit einem Zuwachs um 10 Prozent für 2012. Ein nicht zu unterschätzender stimulierender Faktor für die Nachfrage nach Technik sind die staatlichen Förderprogramme für die Landwirtschaft.
17 Prozent Umsatzwachstum in ChinaIn China ist der Landtechniksektor in den vergangenen Jahren sehr stark gewachsen. Die Vertreter des nationalen Herstellerverbandes CAAMM wiesen auf die Fortschritte in der Produktivität des Ackerbaus über die vergangenen Jahre hin. Zurückzuführen seien diese unter anderem auf die staatliche gelenkte Erhöhung des Mechanisierungsgrades in der Landwirtschaft.
Das Gesamtbudget für die Subventionen beim Kauf von
Landtechnik lag 2011 bei umgerechnet etwa 1,5 Milliarden Euro. In den ersten sieben Monaten 2012 betrug das Umsatzwachstum der Branche laut CAAMM 17 Prozent, wobei im Falle der Traktoren das Wachstum auf das Segment über 100 PS beschränkt blieb. Für 2013 wird ein weiteres Wachstum prognostiziert, das allerdings leicht unter 10 Prozent liegt.
Brasilien mit starker ExportpositionEin ebenfalls mittelfristig noch stark wachsender Markt ist Brasilien. Die fünf Millionen landwirtschaftlichen Betriebe repräsentieren einen großen Teil der weltweiten Agrarproduktion, zumal die Exportquote für einige Güter sehr hoch ist. Auch in Bezug auf Landtechnik haben die Brasilianer eine starke Exportposition - über die letzten Jahre lagen die Exporte jeweils etwa doppelt so hoch wie die Importe. Mit 65.000 Traktoren wollen die Hersteller 2012 einen überdurchschnittlichen Umsatz erzielen. Der Heimatmarkt war bis September stabil für Traktoren und stark wachsend für Mähdrescher. Der Maschinenbauverband Abimaq rechnet mit einem Marktwachstum von 10 Prozent für 2013.
Kaum gebremstes Wachstum in den USAIn den Vereinigten Staaten war die Dürre im Mittleren Westen in diesem Jahr die zentrale Herausforderung für die Farmer. Der Verband AEM wies auf den hohen Versicherungsschutz für Ernteausfälle hin und rechnet deshalb mit einem nur leicht negativen Einfluss auf die Maschinennachfrage im kommenden Jahr. Auch das Wachstum 2012 wurde bisher nicht wesentlich gebremst: Bis September lagen die Traktorverkäufe um 8 Prozent über dem Vorjahr, beim Mähdrescher gibt es nach drei sehr verkaufsstarken Jahren (2009 bis 2011) aktuell ein Minus von 8 Prozent.
Das „Agrievolution Economic Committee“ ist eine Arbeitsgruppe des weltweiten Netzwerks der großen Landtechnikverbände, der sogenannten „Agrievolution Alliance“. Das Komitee wurde 2009 gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Austausch von Marktinformationen für Landtechnik auf internationaler Ebene mittels eigener Projekte voranzutreiben. Ziel ist eine höhere Markttransparenz auf globaler Ebene, um den Modernisierungsbedarf der Landwirtschaft auf wirtschaftlicher Basis abbilden zu können.
Dem Komitee gehören derzeit die Landtechnikverbände folgender Länder an: Brasilien, China, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Russland, die Türkei und die USA. Das Sekretariat des Wirtschaftskomitees hat der
VDMA Landtechnik inne, die übergeordnete Agrievolution Alliance wird vom amerikanischen Verband AEM betreut. (vdma)